„Dauereinstellung mit guten Aufstiegschancen“
Die Stellenausschreibung versucht, die Feuerwehrarbeit mit einer ganzen Reihe von Vorzügen schmackhaft zu machen: Wer könne schon einer „Dauereinstellung mit guten Aufstiegschancen“ abgeneigt sein? Wenn zudem moderne Gerätschaften, sichere Arbeitskleidung und abwechslungsreiche Aufgaben locken, könne wohl kaum jemand widerstehen, der schon immer mal mit dem Engagement bei der Feuerwehr geliebäugelt hat.
„Natürlich darf neben all der Technik und dem guten Gefühl, anderen zu helfen, die Kameradschaft nicht zu kurz kommen“, sagt Markus Weiß. Es sei einfach wichtig, wenn man nach einem Einsatz noch bei einem Bier zusammensitze und über das Erlebte rede. „Nicht missen möchten wir unsere Feste. Die Feuerwehrleute aus der gesamten Region kennen sich. Darum freut sich jeder, die Kameraden aus den anderen Orten wieder mal zu treffen.“
Häufig genug sehen sich die Einsatzkräfte bei wenig schönen Anlässen. Wie berichtet, mussten sie im zurückliegenden Jahr zu ungewöhnlich vielen spektakulären Bränden ausrücken. Und das neue Jahr begann ebenfalls mit einem Unglück: In Marktredwitz brannte eine große Lagerhalle nieder.
Bei diesem Brand war die Bad Alexandersbader Wehr indirekt eingebunden, aber nicht weniger wichtig. „Wunsiedel war mit voller Besatzung in Marktredwitz. Wir wurden nicht alarmiert, da wir für den Fall zur Verfügung stehen mussten, sollte es zeitgleich im Raum Wunsiedel brennen“, erläutert Markus Weiß.
Brände nicht mehr das „Kerngeschäft“
Brände sind längst nicht mehr das „Kerngeschäft“ der Feuerwehr. Wer die Berichte der Kommandanten in den Städten und Gemeinden im Landkreis hört, wundert sich, wie häufig die Aktiven unterwegs sind. Ölspuren zu beseitigen gehört ebenso zu den Aufgaben wie die Einsätze bei Unfällen oder Türöffnungen. Letzteres kommt immer mal wieder vor, wenn zum Beispiel ältere Menschen schon länger nicht mehr gesehen worden sind und sich Nachbarn oder Angehörige sorgen. „Nicht in unser Aufgabengebiet fallen aber Türöffnungen, weil sich jemand ausgesperrt hat und ihm der Schlüsseldienst zu teuer ist“, sagt Weiß.
Gefreut über die etwas andere Stellenausschreibung hat sich auch die Bad Alexandersbader Bürgermeisterin Anita Berek. „Die Idee ist wirklich klasse. Wir haben eine sehr engagierte, fitte Truppe. Ich bin stolz auf unsere Wehr.“ Anita Berek lobt auch den Übungseifer in Zeiten von Corona. „Bei unserer Feuerwehr ist es – wie sicherlich bei allen anderen auch – selbstverständlich, dass ein umfangreiches Hygienekonzept entwickelt wird, damit die Arbeit weiterlaufen kann. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn wir im Bad keine Feuerwehr hätten.“ Darum wirbt auch die Bürgermeisterin um Nachwachs für die Helfer. „Jeder wird etwas dazulernen und darf sich auf eine super Kameradschaft freuen.“
Ein 24/7-Job
Manch einer, wie Markus Weiß, ist sogar in zwei Feuerwehren engagiert. Während er in Bad Alexandersbad noch eine Woche als zweiter Kommandant fungiert, „bin ich in Kirchenlamitz einfacher Spritzenmann“. In der Stadt am Epprechtstein wohnt Weiß und kennt daher den Alltag zweier Wehren.
Die Stellenausschreibung verschweigt nicht, dass die Arbeit ein 24/7-Job an 365 Tagen im Jahr ist. „In Bad Alexandersbad sind wir am Abend und in der Nacht sicherlich einsatzfähig, während des Tages ist es schon etwas schwieriger“, sagt Weiß. Viele Aktive arbeiteten auswärts, wie er selbst. „Deshalb wäre es nur zu begrüßen, wenn unsere Stellenausschreibung ein paar neue Mitglieder bringen würde.“
Über die Ausstattung wollen sich die Kommandanten nicht beschweren. Im Gegenteil, sie freuen sich, dass „unsere Gemeinde trotz der bekannten Finanzlage ein neues Löschfahrzeug angeschafft hat“, so Markus Hausmann. Auch das Feuerwehrhaus sei vergleichsweise neu.
Wer die Truppe kennenlernen will, kann auch mal auf Probe arbeiten. „Vereinbaren Sie mit uns einen Termin“, heißt es in der Ausschreibung.