Ernte in Gefahr Hoffentlich kommt kein Frost

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Die Obstbäume bei Anton Herzing in Büchenbach stehen in voller Blüte. Das wird eine gute Ernte werden, sagt er. Es darf nur kein Frost kommen und alles zerstören. Foto: Klaus Trenz Quelle: Unbekannt

BÜCHENBACH. „Hoffentlich macht der Frost nicht alles kaputt“, sagt Anton Herzing. Momentan stehen seine Obstbäume in voller Blüte und versprechen eine gute Ernte.

 
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Vor 25 Jahren hat Herzing die Obstbaum-Wiese in Büchenbach auf rund einem halben Hektar angepflanzt. 64 Bäume insgesamt, Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge. Es sind abenteuerliche Namen: Süßkirsche Burlat, Gute Luise und Opal bei den Birnen, Olivia Pflaume, Berletsch oder Roter Eisenapfel. „Über das Kulap-Programm habe ich damals vom Landratsamt eine Förderung bekommen“, sagt Herzing. Wie viel das war, weiß er gar nicht mehr. Erst danach hatte der Pegnitzer Vorzeige-Imker einen Bienenlehrpfad angelegt. „Es musste ja schließlich für die Bestäubung gesorgt werden“, sagt er. Das Obst, das er von den Bäumen erntet, presste er alles selber, macht Saft und Marmeladen draus. Kunstdünger verwendet er nicht. „Da ist dann auch mal ein wurmstichiger Apfel dabei, aber das macht nichts“, erzählt er.

Nur im eigenen Saft

Herzing presst sein Obst aber nur für den Eigenbedarf. Und alle sind begeistert. „Ich will meinen eigenen Saft haben, aus meinen eigenen Früchten und selbst gepresst“, sagt er überzeugt. Wenn er in einer Kelterei pressen lassen würde, wäre nicht sicher, dass er den Saft ausschließlich aus seinem eigenen Obst bekäme. „Ich sehe, wie die herrlichen Blüten befruchtet werden, das Obst wächst und schließlich geerntet wird“, sagt Herzing.

Die Natur ist sein Herzblut

Jetzt in der Blütezeit ist auch die beste Zeit für den Bienenlehrpfad, sagt der Imker. Darum hat er den Weg und den Parkplatz vergangene Woche saniert. Auch der Zuweg soll noch gemacht werden. Wenn die Bestäubung der Obstblüten gesichert sei, werde es auch eine gute Ernte. Gelegentliche Wühlmäuse seien nur bei jungen Bäumen ein Problem. „Aber das ist die Natur, ich lass jedes Tier leben“, sagt Herzing. Er wolle die Natur nicht ausbeuten, sie sei einfach sein Herzblut. Die Wiese unter den Obstbäumen mäht er einmal im Jahr, Ende Juli. Die Mahd bekommt dann sein Bruder als Futter für seine Wildschafe. Kürzlich hat ein Obstbauer aus der Fränkischen Schweiz bei ihm angefragt, ob er mit seinen Bienen vorbei kommen könnte zum Bestäuben. „Das geht aber nicht“, sagt Herzing. Die Bäume in der Fränkischen Schweiz würden mit Kunstdünger behandelt und er habe Bio-Bienen.

Unterschlupf für Insekten

Zusammen mit dem Neuenreuther Paul Schwind arbeitet er im Creußener Imkerverein. „Es ist wichtig, dass man die Obstbäume alt werden lässt“, sagt Schwind. Schließlich seien sie der Unterschlupf für alle möglichen Insekten.

Das Einzige, was Herzing jetzt noch Sorgen macht, ist eben die Witterung. Wenn Frost kommt, kann alles kaputt gehen.

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