Der Fall hatte in Thailand für viel Aufsehen gesorgt. Zunächst war gar von einer Schießerei die Rede gewesen - jedoch wiesen die Behörden diese Berichte schnell zurück. Vor allem die Regierung befürchtet, dass jede Art von schlechter Presse dem wichtigen Tourismussektor schaden könnte, der nach der Corona-Pandemie gerade erst wieder auf die Beine kommt.
Das Luxushotel Grand Hyatt Erawan ist bekannt und liegt in einer beliebten Gegend mit mehreren Shopping-Malls. Ganz in der Nähe befindet sich auch der berühmte Erawan-Schrein, eine der heiligsten religiösen Stätten in Bangkok.
Sogar Ministerpräsident Srettha Thavisin sah sich veranlasst, sich umgehend einzuschalten und noch am Abend bei einer Pressekonferenz den Fragen Dutzender Journalisten zu stellen. "Es wird vermutet, dass sie seit etwa 24 Stunden tot sind. Bei der ersten Begehung des Tatorts gab es keine Anzeichen von Raub und Gewalt", erklärte er.
Disput um Geld
Ein Polizeisprecher hatte zuvor gesagt, die Gäste hätten am Dienstag nicht wie geplant aus dem Hotel ausgecheckt. Hotelpersonal habe die Leichen entdeckt, als es das Zimmer reinigen wollte. Nach Polizeiangaben wurden auf einem Tisch Teller mit Essen entdeckt, das größtenteils noch in Folie verpackt war.
Zwei der Vietnamesen, die am Wochenende in das Hotel eingecheckt hatten, besaßen auch einen US-Reisepass, darunter auch die mutmaßliche Täterin. Die Gruppe bewohnte verschiedene Zimmer im siebten und im fünften Stock.
Die thailändische Zeitung "Khaosod" berichtete unter Berufung auf die Behörden, die mutmaßliche Täterin habe zuvor ein Ehepaar aus der Gruppe überredet, in den Bau eines Krankenhauses in Japan zu investieren. Jedoch habe das Paar dabei umgerechnet rund 250.000 Euro verloren - und die 56-Jährige seither immer wieder aufgefordert, für den Verlust aufzukommen. Schließlich sollen beide Parteien vereinbart haben, sich für eine Aussprache in Japan zu treffen. Wegen Visaproblemen sei die Gruppe dann aber nach Thailand ausgewichen.