Klötzer beschrieb den Standort der früheren Porzellanfabrik Jakob Zeidler in Selb-Plößberg. Die Nähe zur Eisenbahnlinie habe die Lieferung von Rohstoffen und den Transport der fertigen Ware erleichtert. Auf dem Weg zum Pumpenhaus am Teich unterhalb des Museums erläuterte Klötzer den Sinn des „Scherbengrabens“. Anhand von Form und Dekor könne das Jahr bestimmt werden, wann das Porzellan zu Bruch ging und auf dem Gelände entsorgt wurde. Auf dem Freigelände ist eine Kaolinspritze zu sehen, die zum Ausschwemmen von Kaolin genutzt wurde. Porzelliner-Nostalgie lässt das Portierhaus aufkommen: Stechuhr und Wandhalter für Zeitkarten erinnern an die Berufswelt vor der Digitalisierung. Der Portier habe auch in dem Gebäude am Bahngleis gewohnt, so Klötzer. Sie erwähnte auch die Werksfeuerwehren und das „Brummen“ für Pausenzeiten und Feierabend. Wie die Fachfrau erläuterte, stand die Fabrik nur zu zwei Terminen still: an Weihnachten und zum Wiesenfest. Die Heizer hatten allerdings nicht frei, denn sie mussten an diesen Tagen den Kessel reinigen. Der Zweiflammrohr-Kessel wurde 1928 gebaut und bis 1970 verwendet. Auf einer Heizfläche von 120 Quadratmetern erreichte der Kessel die Höchsttemperatur von 350 Grad.