Eric Stephan kommt Letztes Puzzleteil für Tigers-Defensive

red
Mit Ruhe und Übersicht: Der erste Pass zum Spielaufbau gilt als eine der Stärken von Tigers-Neuzugang Eric Stephan. Foto: imago/Oliver Vogler via www.imago-images.de

Zumindest in der Defensive haben die Bayreuth Tigers ihre Personalplanungen für die kommende Eishockey-Saison abgeschlossen. Das letzte Puzzlestück für diesen Mannschaftsteil ist die Verpflichtung von Eric Stephan, der vom DEL2-Rivalen EC Bad Nauheim kommt.

 
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Der gebürtige Berliner darf auch mit 28 Jahren schon als Routinier in der zweithöchsten Spielklasse bezeichnet werden. Fast 400 Spiele bestritt er dort seit seinen ersten Profieinsätzen, die er bei der Düsseldorfer EG schon als 18-Jähriger absolvierte. Mit den Kassel Huskies 2016 und anschließend mit den Löwen Frankfurt 2017 feierte er sogar schon zweimal die Meisterschaft in der DEL2. In der Saison 2018/19 folgte ein Gastspiel bei den Nürnberg Ice Tigers in der DEL, wobei er sechsmal auch in der Champions League auf dem Eis stand. Über Bietigheim und noch einmal Frankfurt ging es für Eric Stephan zuletzt nach Bad Nauheim, wo er in der abgelaufenen Spielzeit in 43 Hauptrunden- und zwölf Playoff-Einsätzen eine für ihn recht typische Scorerbilanz von einem Tor und 15 Assists verzeichnete.

Die Torejagd ist nämlich nicht die Kernkompetenz des 1,87 m großen und 92 kg großen Linksschützen. „Ich bin kein Spieler, der 40 Punkte macht, sondern seine Aufgabe erfüllt“, wird Stephan in der Mitteilung der Tigers zitiert. „Ich kann viel Eiszeit nehmen, will konstant stehen und es den gegnerischen Jungs so schwer wie möglich machen. Gleichzeitig unsere Jungs entlasten, sodass die vorne ihr Ding machen können.“ Dazu passt auch die Einschätzung des Bayreuther Assistenz-Trainers Marc Vorderbrüggen, der den Neuzugang schon seit gemeinsamen Zeiten in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) kennt und den ersten Kontakt für den Wechsel hergestellt hat: „Mit Eric bekommen wir einen charakterstarken Mann, der als harter Arbeiter auf dem Eis agiert. Er ist gut auf den Schlittschuhen, trifft gute und clevere Entscheidungen, auch unter Druck, und kann dadurch seine Stärken – unter anderem seinen sehr guten ersten Pass – im Aufbau ausspielen. Er ist sehr gut mit dem Schläger gegen die Scheibe und im Ausboxen vor dem eigenen Tor. Durch seine große Erfahrung in der DEL sowie in der DEL2 wird er der Mannschaft definitiv helfen und sie zusammen mit anderen Akteuren führen.“

Der Wechsel nach Bayreuth wird dem Neuzugang dadurch erleichtert, dass er hier auch noch einige weitere frühere Weggefährten wiedertrifft. Mit Frederik Cabana spielte er in Bietigheim zusammen, mit Christian Kretschmann und Dani Bindels in Frankfurt. Mike Mieszkowski sei während der gemeinsamen Zeit in Nürnberg „ein guter Freund geworden“. „Das sind alles gute Jungs insgesamt“, sagt Stephan. Selbstverständlich war seine Entscheidung für die Tigers aber trotzdem nicht: „Wenn ich ehrlich sein soll, wollte ich früher nicht an Standorten spielen, die offene Hallen haben. Das war mir einfach zu kalt“, erklärt er lachend. „Als ich dann im letzten Jahr durch Zufall nach Bad Nauheim gekommen bin und das Stadion dort näher kennengelernt habe, war es aber eigentlich gar nicht so schlimm. Vielleicht hat das auch ein bisschen – ich sage mal: abgehärtet.“

Rollenverteilung erst im Training

Mit Eric Stephan stehen nun schon zwölf Verteidiger in der Kader-Liste der Tigers: Dennoch hält Geschäftsführer Matthias Wendel aber nichts davon, die kürzlich vorgestellten 19-jährigen Leon Schuster und Marius Winkelmann schon gedanklich eher den Junioren des EHC zuzuordnen: „Für solche Überlegungen ist es noch viel zu früh. Es gibt ja auch noch unsere Kooperation mit dem Höchstadter EC, die Einsätze in der Oberliga ermöglicht. Das muss sich das Trainerteam anschauen und dann entscheiden. Erst nach dem ersten Training lohnt es sich, solche Gedanken zu machen.“

Der aktuelle Tigers-Kader: Tor: Olafr Schmidt (EV Landshut), Lukas Steinhauer, Nico Zimmermann – Abwehr: Niklas Gabriel, Lubor Pokovic, Lukas Slavetinsky (Selber Wölfe), Jakub Kania (Lausitzer Füchse), Patrick Kurz (EHC Freiburg), Petteri Nikkilä (KooKoo/FIN), Dennis Dietmann (Augsburger EV, DNL), Garret Pruden, Moritz Raab (Lausitzer Füchse), Leon Schuster (Krefelder EV), Marius Winkelmann (RB Academy Salzburg), Eric Stephan (EC Bad Nauheim) – Angriff: Christian Kretschmann, Sami Blomqvist (ESV Kaufbeuren), Ville Järveläinen, Jan-Luca Schumacher, Dani Bindels, Mike Mieszkowski (Hannover Indians), Philippe Cornet (HPK/FIN), Frederik Cabana, Paul Fabian (Augsburger EV, DNL), Travis Ewanyk (Iserlohn Roosters), Tobias Meier.

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