Mehrere Staaten boten Taiwan ihre Hilfe an. Das nahegelegene China, das die demokratisch regierte Insel als Teil des eigenen Staatsgebiets betrachtet, erklärte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua seine „Bereitschaft zur Leistung von Katastrophenhilfe“. In den USA sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats, Adrienne Watson, das Land sei „bereit, jegliche nötige Unterstützung zu leisten“.
Durch das Erdbeben wurde auch die Eisenbahnstrecke beschädigt, die südlich von der Hauptstadt Taipeh die Ostküste entlang führt. An mehreren Streckenabschnitten wurde mit Reparaturarbeiten begonnen. In Taipeh fuhr die Metro wegen des Erdbebens etwa eine Stunde lang nicht.
Auch die Produktion an mehreren Standorten des weltgrößten Computerchip-Herstellers Taiwan Semiconductor Manufacturing Company wurde kurzzeitig unterbrochen.
Das Beben löste zudem Tsunami-Warnungen in Taiwan sowie in Teilen Südjapans und auf den Philippinen aus, die aber nach ein paar Stunden wieder aufgehoben wurden.
In Taiwan ereignen sich häufig Erdbeben, weil in der Nähe der Insel zwei tektonische Erdplatten gegeneinander stoßen. Es gelten daher strenge Bauvorschriften, die nun offenbar eine deutlich höhere Opferzahl des Erdbebens verhinderten. 1999 waren beim bislang tödlichsten Erdbeben in der Geschichte Taiwans etwa 2400 Menschen ums Leben gekommen.