Er wurde 61 Jahre alt Festspiel-Sprecher Peter Emmerich gestorben

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Peter Emmerich ist tot. Foto: Andreas Harbach/Archiv Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Der langjährige Pressesprecher der Bayreuther Festspiele, Peter Emmerich, ist tot. Er starb im Alter von 61 Jahren. Mehr als 30 Jahre wirkte der gebürtige Dresdener auf dem Grünen Hügel. Festspielleiterin Katharina Wagner reagierte tief betroffen auf die Nachricht: „Ich bin völlig schockiert. Unfassbar. Mir fehlen die Worte.“

 
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Emmerich war enger Mitarbeiter der Festspielleitung, sowohl unter Wolfgang als auch unter Katharina Wagner. Für Journalisten aus aller Welt war er Ansprechpartner in allen Fragen – in künstlerischen Dingen oder beim Vermitteln von Interviewpartnern. Vor allem dann, wenn sich auf dem Grünen Ärger abzeichnete, musste Emmerich ran und die Sicht der Festspielleitung nach außen vertreten.

Beim Skandal um ein tätowiertes Hakenkreuz am Körper des Sängers Evgeny Nikitin hat es Emmerich mit einer Stellungnahme zu dem Fall sogar zur Hauptsendezeit in die TV-Nachrichten geschafft.

In diesem Sommer konnte man den Mitarbeiter der Festspielleitung des öfteren vor Beginn der Aufführungen auf der Bühne des Festspielhauses sehen. Denn auch das Verkünden von kurzfristigen Umbesetzungen oder Indispositionen von Sängern gehörte zu seinen Aufgaben. Auch in einer Folge des „Tatort“ war der 61-Jährige in diesem Jahr zu sehen.

Im Sommer 1989 war Emmerich von der Dresdener Semperoper nach Bayreuth gekommen. Seine Theaterlaufbahn hatte er mit einer ersten eigenen Inszenierung von Giuseppe Verdis „Rigoletto“ in Bulgarien begonnen.

Zu seinem Start in Bayreuth teilten die Festspiele damals mit: „Der Theaterwissenschaftler Peter Emmerich, Mitglied der Dresdener Staatsoper und dort bis jetzt Regieassistent, ist ab sofort bei den Bayreuther Festspielen als persönlicher künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter der Festspielleitung mit Schwerpunktbereich Medien und und Programmheftredaktion tätig.

Wolfgang Wagner konnte sich während seiner zweimaligen Inszenierungsarbeit an der Semperoper von Herrn Emmerichs Qualifikation überzeugen.“ Mit großzügiger Unterstützung auch des Ministeriums für Kultur der DDR sei es gelungen, Emmerich für die Stelle in Bayreuth zu verpflichten.

Auf die Frage, was sich Emmerich für seine Arbeit im Festspielhaus vorgenommen hat, antwortete er damals im Gespräch mit dieser Zeitung: „Mich in diesen hochsensiblen Organismus Bayreuther Festspiele zu integrieren.“

Seine DDR-Vergangenheit war freilich auch in Bayreuth immer wieder ein Thema. 2010 wurde bekannt, dass Emmerich für einige Jahre inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit gewesen war.

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