Bei der Installation der Balkon-Solaranlage ist laut Verbraucherzentrale wichtig, dass man nur ein einziges Modul pro Steckdose anschließt, auf Mehrfachstecker sollte man unbedingt verzichten. Um den gewonnenen Gleich- in Wechselstrom umzuwandeln, braucht man einen Wechselrichter. Meist gehört der zum Komplettpaket. Wichtig ist zudem eine Rücklaufsperre beim Stromzähler; falls nicht bereits geschehen, tauscht der Netzbetreiber den Zähler. Bei privaten Kleinwindrädern, die eine gewisse Höhe übersteigen und die im Boden verankert werden, wird man um Hilfe kaum herumkommen, gerade für die Elektronik. „Ich lege dem Gros der Leute nahe, das machen zu lassen“, sagt Joachim Sroka.
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Rechnen sich solche Privatkraftwerke?
Ein Balkon-Modul mit 300 Watt in der Spitze sammelt etwa 200 Kilowattstunden im Jahr ein, das entspricht dem jährlichen Verbrauch von Kühlschrank und Waschmaschine in einem Zwei-Personen-Haushalt. Um die Leistung auszuschöpfen, sollte es verschattungsfrei nach Südwest bis Südost ausgerichtet sein. Zudem sollte man das Nutzerverhalten anpassen: Wenn die Sonne scheint, wird gewaschen, gekocht, gebügelt. Bis sich das Modul amortisiert, dauert es sechs bis zehn Jahre, so die Verbraucherzentrale. Wobei die Frage nach Wirtschaftlichkeit inzwischen vom Wunsch nach Autarkie überlagert werde, sagt die Energieberaterin Tina Götsch. Fakt sei, mit Stecker-Solaranlagen könne man unmöglich autark werden, es sei ein Zubrot, so die Expertin. Wie viel Watt das Panel aktuell produziert, lässt sich über eine smarte Messeinrichtung per Handy überwachen.
Für Windturbinen auf dem Balkon sieht Joachim Sroka jedoch keine schwarzen Zahlen. Sie brächten bei einigermaßen guter Windhöffigkeit 50 bis 100 Watt, „das ist nichts“. Mehr herausholen lasse sich mit größeren Anlagen. Wann sie sich bezahlt machten, hänge von dem Standort und den Windverhältnissen ab. Diese könne man über längere Zeit messen lassen, was meist teuer sei, oder sich von einem Fachbetrieb beraten lassen. Attraktiv sei eine Kombilösung aus Dach-PV-Anlage und Kleinwindrad, dies könne sich nach acht bis zwölf Jahren rechnen.