Ende der Kooperation Tigers und Nürnberg lassen Zusammenarbeit vorerst ruhen

Von den Nürnberger Förderlizenzspielern absolvierte Lukas Ribarik in der vergangenen Saison noch die meisten Einsätze für die Bayreuth Tigers. In 15 Spielen erzielte der 21-jährige Stürmer einen Treffer und bereitete drei weitere vor. Foto: Peter Kolb/Imago Images

Immer wieder kam bei Matthias Wendel schon mal etwas Unzufriedenheit über die aus seiner Sicht zu einseitige Kooperation mit dem DEL-Klub Nürnberg Ice Tigers auf. Einen Tag nach dem Ende der vergangenen DEL2-Saison kündigte der Geschäftsführer der Bayreuth Tigers dann im Interview mit unserer Zeitung „in den nächsten Wochen konkrete Gespräche“ an, „weil wir uns in den letzten zwei Jahren etwas anderes vorgestellt hatten“. Mittlerweile hat dieses laut Mitteilung beider Vereine „konstruktive und freundschaftlich geführte Gespräch“ stattgefunden.

 
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Das Ergebnis: Die Kooperation wird nach insgesamt fünf Spielzeiten (2016 bis 2018 und 2019 bis 2022) vorerst ruhen. Die Betonung liegt dabei auf vorerst, denn Wendel sagt auch: „Wir möchten uns sehr herzlich für die Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken. Dass man sich in der Zukunft eventuell nochmals trifft und gegebenenfalls noch mal ein Bündnis schließt, ist ausdrücklich nicht ausgeschlossen.“ Für den Moment hätten jedoch „die veränderten Situationen an den Standorten“ den Anlass gegeben, die Zusammenarbeit zu beenden, wie es in der Mitteilung weiter heißt.

Eine Abstellung diverser junger Akteure, vor allem über einen durchgängigen Zeitraum, die in Bayreuth auflaufen und Spielpraxis erhalten könnten, sei von Nürnberger Seite „derzeit und für die nahe Zukunft nicht beziehungsweise nur schwerlich möglich“. Ice-Tigers-Sportdirektor Stefan Ustorf spricht von zwei Spielern, die aber auch nur dann infrage kommen würden, „wenn wir zu 100 Prozent gesund sind. Aufgrund unserer Kaderzusammenstellung sehe ich uns nicht in der Lage, ein verlässlicher Partner zu sein.“

„Fünf talentierte Nachwuchscracks“ kommen

Weil die Tigers somit voraussichtlich keinen Kooperationspartner haben werden, wird der Kader für die kommende Spielzeit quantitativ auf breitere Füße gestellt. Die Verpflichtung von „fünf talentierten Nachwuchscracks“ sei bereits in trockenen Tüchern. „Wir mussten reagieren, da wir gerade auch in der abgelaufenen Saison erlebt haben, dass es durch Verletzungen und/oder die Situation der Quarantäne-Maßnahmen ganz schnell ganz eng werden kann, was die Kaderstärke anbetrifft“, sagt Wendel, der auch Verständnis zeigt: „Dies galt und gilt nicht nur für uns, sondern für alle anderen Klubs und natürlich auch unseren langjährigen Partner aus Nürnberg. In solchen Phasen ist es für die Ice Tigers, die ihren Fans, ihrem Umfeld und ihren Sponsoren verpflichtet sind, unmöglich Spieler zu entsenden, die dann selbst gebraucht werden, um ein konkurrenzfähiges Team aufs Eis zu schicken.“

Oft standen den Bayreuthern nur zwölf oder 13 Mann zur Verfügung, Lukas Ribarik, Fabrizio Pilu, Dennis Lobach, Julius Karrer und Tim Fleischer mussten aber meistens in Nürnberg bleiben.

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