Else Schmidt über Hilfsbereitschaft:
„Sonntags nach der Kirche. Was glauben Sie, was ich da in Glashütten und Umgebung Säue geschnitten (Eber kastriert, Anm. d. Red.) hab. Ich hätte nie etwas dafür genommen.“
Else Schmidt über Soldaten:
„Die Männer in Uniform, hübsche Bumm. Aber wer grad auf Händ’ und Füß’ ist, ist ein schöner Kerl. Also jeder, der wenigstens geradeaus laufen kann.“
Else Schmidt über Schule:
„Ich hab oft gesagt: Alfred, sag’s dem Herrn Lehrer, du kommst heut’ nicht rein. Wir haben zu arbeiten.“
Else Schmidt über Verantwortung:
„Als Schülerin musste ich um vier Uhr aufstehen, dann Kühe einspannen und bis sieben Uhr zum Mähen. Auf dem Weg zur Schule lieferte ich noch meine drei Geschwister und einige Nachbarskinder in der Kinderschule ab.“
Else Schmidt über Frauenärzte:
„Ich bin noch mit dickem Bauch den Mähdrescher hoch und runter gesprungen. Bis das ein Frauenarzt zufällig sah und schrie: Sofort runter da! Sie treiben’s ja zur Frühgeburt. Was brauchte ich einen Frauenarzt, mir tat ja nichts weh.“
Else Schmidt übers Heiraten:
„Wir wollten doch keine älteren Männer. Der eine war acht Jahre älter. Aber ich hätte ihn vielleicht schon noch geheiratet. Ich war ja nicht böse auf ihn.“
Else Schmidt über Zäune:
„Früher hat man keinen Zaun gebraucht. Mit den Nachbarn war man gut und wer hinten und vorne einen Stall hatte, der konnte doch eine Linie mit Augenmaß ziehen.“
Else Schmidt über Donner:
„Beim ersten Donner spring ich heute noch aus dem Bett und steck’ den Schlüssel in die Tür. Nicht dass man ihn im Falle eines Stromausfalls nicht mehr findet und nicht mehr raus kommt. Die kleinen Dreggla sieht man heute ja fast nicht mehr. Das hat der Großvater damals schon richtig gemacht.“
Else Schmidt über die Frau von heute:
„Der Nachbar findet keine Frau. Zwei waren schon mal da und sind wieder gegangen. Die wollen nichts mehr arbeiten heute, nur noch Urlaub machen.“
Else Schmidt über die Männer von damals:
„Nachts, nach dem Stall, bin ich noch mit dem Fahrrad rumgefahren, die Zettel mit den Veranstaltungen in der Schürzentasche. Ich habe sie so verteilt, dass die Männer es nicht mitkriegten. Die Frauen sollten ja am besten nur arbeiten und nichts ausgeben.“