Elefant Racing: Die Jugendlichen fertigen Teile für das Fahrzeug Berufsschüler helfen beim Rennauto-Bau mit

Von Astrid Löffler

Maximaler Praxisbezug statt trockener Theorie: Berufsschüler in Pegnitz fertigen derzeit Teile für ein Rennauto, mit dem sich Bayreuther Studenten bei einem internationalen Konstruktionswettbewerb messen wollen. Unter den Schülern ist auch Nicole Frant. „Am meisten Spaß macht mir das Arbeiten an konventionellen Maschinen“, erklärt die angehende Zerspanungsmechanikerin. „Weil man da das Meiste mit seinen Händen machen kann.“

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Pegnitzer Berufsschüler stellen für das Elephant Racing Team der Uni Bayreuth Teile für den Rennwagen her. Foto: Ralf Münch Foto: red

Dass sie einmal einen handwerklichen Beruf ergreifen würde, sei ihr schon als Kind klargeworden, berichtet die 19-Jährige.Mit Begeisterung sei sie mit ihrem Opa in dessen Werkstatt gestanden und habe mit ihm allerlei aus Holz gefertigt. „Es hat mich fasziniert, was aus Rohstoffen alles entstehen kann“, erinnert sich Frant.

Nach der Werbung weiterlesen

Team aus Bayreuth

Nun feilt die zierliche junge Frau an einem Teil für das Rennauto des studentischen „Elefant Racing Teams“ aus Bayreuth, das damit an dem internationalen Konstruktionswettbewerb „Formula Student“ teilnehmen wird. Die Projektwoche an der Berufsschule, die das zweite Mal stattfindet, gefällt Frant sehr gut. Denn: „Da kann man sich mal beweisen, wie man in der Fertigung wäre.“

„Da weiß man am Ende, was man gemacht hat“, stimmt ihr 26 Jahre alter Mitschüler Pascal Fugmann zu, der Auszubildender beim Kabelsteller Nexans in Hof ist. „Man ist direkt am Geschehen dran.“ Dieser Punkt ist auch für Theorielehrerin Steffi Hempel zentral: „Das Projekt ist sehr real, sehr nah an der Praxis dran.Die Schüler lernen in diesen fünf Tagen sehr viel, müssen alles selbständig machen.“

Kompakte Projektwoche

Das Aufgabenspektrum der Zwölftklässler reicht von Zeichnungen über das Programmieren der Maschinen und Fräsen der insgesamt elf Bauteile bis hin zu einer Abschlusspräsentation ihrer Arbeit. „Das Kompakte der Projektwoche ist einmalig“, stellt Hempel fest. Am Freitag werden die Auszubildenden im dritten Lehrjahr ihre Werkstücke den Studenten übergeben.

Die ungewöhnliche Zusammenarbeit geht auf Fachlehrer Matthias Zapf zurück, der an der Uni Ingenieurwissenschaften studiert hat. Weil die Umsetzung im normalen Unterrichtsalltag schwierig und langwierig gewesen sei, ist 2015 die Idee einer Projektwoche entstanden. Dauerte die Fertigung eines einzelnen Teils früher mitunter eine ganze Woche, liegt die reine Fräszeit nun bei einer oder wenigen Stunden. Der Zeitplan ist dennoch eng gesteckt; die Auszubildenden haben neben den praktischen Tätigkeiten noch diverse theoretische Aufgaben zu bewältigen.

So sollen sich die Berufsschüler etwa Gedanken über den Werkstoff Aluminium und den Herstellungsprozess machen, berichtet Zapf. Für das Projekt wurden die insgesamt 20 Schüler in fünf Arbeitsgruppen eingeteilt. Vor dem dritten Lehrjahr wäre das anspruchsvolle Programm nicht zu stemmen, meint der Pädagoge.