Fünf Erfolge in der ersten Runde hatte es noch nie gegeben. "Wenn wir so spielen, können wir wirklich gegen die Großen spielen", meinte Kahun nach seinem ersten Tor in diesem Turnier. Draisaitl sagte zum Viertelfinale, das schon vor dem Coup gegen Finnland perfekt war: "Es wird ein harter Brocken, keine Frage, aber wir freuen uns darauf."
Mit einem Grinsen kommentierte der Topstürmer der Edmonton Oilers Fragen zu Söderholms Hinweis zu Draisaitls verbesserungswürdigem Defensivverhalten am Montag. "Ich sage dazu nichts", meinte Draisaitl, der im Spiel gegen das Heimatland des Bundestrainers seine Antwort gegeben hatte: Mit den WM-Toren vier und fünf und einer deutlich engagierteren Abwehrleistung als in den Spielen davor.
Söderholm selbst war, überrascht von der Reaktionen auf seine Aussagen am Montag, kurz angebunden bei dem Thema. "Wie alle anderen - gut" sei Draisaitl gewesen, befand Söderholm knapp. "Er kann auf alle Fälle besser in der Defensive arbeiten. Ich denke nicht, dass das ein Geheimnis ist", hatte Söderholm am Montag zur bisherigen WM-Leistung von Draisaitl gesagt und ihn damit offenbar gekitzelt.
Gegen sein Heimatland hatte Söderholm Draisaitl auch von Kahun getrennt und erstmals mit den Münchnern Yasin Ehliz und Patrick Hager zusammen in eine Reihe gestellt. Dies begründete der 41 Jahre alte Finne indes mit einem Taktik-Kniff im Hinblick auf das Viertelfinale, um für den Gegner weniger ausrechenbar zu sein. "Ich bin das gewohnt, ein bisschen hin und her zu wechseln", sagte Draisaitl zur Umstellung, die voll aufging.
"Heute war wirklich unsere beste Turnierleistung", meinte nicht nur Kapitän Müller: "Das war kollektives Verteidigen - so wie wir es brauchen gegen so einen starken Gegner." Genau dies hatte Söderholm nicht nur bei Draisaitl moniert. Zum Vorrunden-Ende zeigte sein Team nun endlich das Spiel, das er erwartet: "Das war ziemlich nahe dran." Wichtig für das Team war vor allem die Erkenntnis, dass das böse 1:8 gegen Kanada am Samstag nur ein Ausrutscher war.
Schon beim 1:3 am Sonntag gegen die USA war das deutsche Team deutlich verbessert und hatte gegen Finnland in Stanley-Cup-Sieger Philipp Grubauer auch endlich wieder seinen stärksten Keeper dabei. "Gleich Viertelfinale wäre schwierig gewesen", sagte der NHL-Goalie der Colorado Avalanche. Der 27-Jährige hatte sich beim 4:1 vor einer Woche gegen Frankreich verletzt und war seitdem ausgefallen.