Einweihung Neues Feuerwehrhaus für Creußen

Nach drei Jahren Planung und Bauzeit war es am Samstag soweit: Das neue Dienstleistungszentrum der Feuerwehr Creußen wurde eingeweiht.

 
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Bürgermeister Martin Dannhäußer, zugleich Vorsitzender der Creußener Wehr, sowie den beiden Kommandanten Mario Tauber und Paul Reichstein ist die Freude, aber auch die Erleichterung anzumerken, dass das neue Feuerwehrhaus auf dem ehemaligen Suspa-Gelände nun fertig ist und übergeben und eingeweiht werden kann.

Brachfläche aufgewertet

„Heute ist ein großer Tag für die Feuerwehr, aber auch für die Stadt Creußen und alle Bürger“, nannte es Dannhäußer in seiner Ansprache. Eine Brachfläche sei durch den Bau aufgewertet worden, der sich innerstädtisch gut in die Umgebung einfüge. „Es bringt die Stützpunktfeuerwehr Creußen und alle Ortswehren auf den aktuellen Stand der Technik im Feuerwehrwesen“, so Dannhäußer. Er ließ den langen Weg bis zur Fertigstellung Revue passieren: Vor über 20 Jahren war der Bedarf festgestellt worden, vor über 15 Jahren wurden schon mal Planungen verfolgt, vor über zehn Jahren wurde ein Um- und Anbau an das bestehende Gebäude in der Alten Schulstraße geplant, vor zehn Jahren gab es kein ‚ausreichend’ mehr, was den Platz angeht bei der Inspektion der Landkreisführung, vor sieben Jahren wurde eine Projektstudie in Auftrag gegeben, die bewerten sollte, ob eine Sanierung mit Anbau oder ein Neubau sinnvoller ist. Das Ergebnis: Ein Neubau muss her. Verschiedene Standorte wurden geprüft, das ehemalige Suspa-Gelände wurde es.

Spatenstich und Grundsteinlegung

Im Juni 2018 wurde nach zwei Jahren Planung der Bauantrag beim Landratsamt eingereicht und genehmigt, im August 2019 begannen die Vorarbeiten und im Oktober 2019 war dann Spatenstich, einen Monat später die Grundsteinlegung. Wegen der Corona-Pandemie fiel das Richtfest im April 2020 nur im kleinsten Rahmen aus. Bis Ende des Jahres waren der Innenausbau und die Planungen der Außenanlagen schon sehr weit. Am 16. Juli dieses Jahres fand dann der große Umzug vom alten in das neue Feuerwehrhaus – Zur Feuerwache – statt. „Es war ein bewegender Moment, wenn man an diesem Tag in die Gesichter der aktiven und ehemaligen Kameraden geschaut hat“, sagte der Bürgermeister.

5,4 Millionen Gesamtkosten

Ende 2018 lagen die geschätzten Baukosten bei 3,8 Millionen Euro für das Gebäude, die Außenanlagen bei 700.000 Euro, die geschätzten Gesamtkosten bei 4,5 Millionen Euro. Das ging dann doch noch mal etwas in die Höhe auf eine gesamte Bausumme in Höhe von 5,4 Millionen Euro, was einer Steigerung von 20 Prozent entspricht. Dies kam zustande, so Dannhäußer, weil viel Bodenaushub auf Deponien gebracht werden musste. Rund 500.000 Euro fielen hierfür an. Auch die Kosten für die Elektroinstallation fielen 80.000 Euro höher aus, als geplant, bei den Ausschreibungen waren es 300.000 Euro mehr.

3,2 Millionen Euro Eigenanteil

Großes Lob zollte der Bürgermeister dem Feuerwehrverein, der 15.000 Euro dazugegeben hat. Die Förderung für die Schlauchpflegeanlage beträgt 20.000 Euro, der Freistaat Bayern hat die acht Stellplätze mit 591.000 Euro gefördert. Im Rahmen der Städtebauförderung wird auch noch mit einem Zuschuss gerechnet. Insgesamt gibt es also eine knappe Million Euro Förderung. Und auch bei den Anträgen zur Stabilisierungshilfe hat Creußen 1,2 Millionen Euro angegeben. „Der Eigenanteil der Stadt liegt demnach noch bei 3,2 Millionen Euro“, so der Bürgermeister.

Atemschutzwerkstatt und Schlauchpflegeanlage

„Wir haben hier keinen Luxus und keine Extras“, nennt es Kommandant Mario Tauber, „es ist das, was man für eine gute Arbeit der Feuerwehr braucht. Er und sein Stellvertreter Paul Reichstein waren auch eng in die Planungen eingebunden und konnten ihre Vorschläge jederzeit einbringen. Neben acht Stellplätzen und einer Waschhalle gibt es je einen großzügigen Umkleideraum für Frauen und Männer, eine eigene Wäscherei für die Schutzanzüge – für die Creußener Wehr, die Ortswehren und auch andere Feuerwehren –, eine Atemschutzwerkstatt und eine Schlauchpflegeanlage. Bisher wurden die 500 Löschschläuche aus der gesamten Kommune in Bayreuth oder Pegnitz gereinigt, künftig macht das der extra eingestellte Gerätewart. „Unsere ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte sind nun der Zeit angepasst ausgerüstet und können dadurch den Bürgern in Notsituationen helfen.

Weichen für Neubau gestellt

Und das war auch schon seit dem Umzug in das neue Gebäude der Fall. 15 Einsätze hatte man seit dem, so Tauber, 95 waren es dieses Jahr schon insgesamt. Der Kommandant richtete seinen Dank an den Bürgermeister und die Stadträte, die die Weichen für den Neubau gestellt hätten, aber auch an den Architekten Norbert Thiel vom Planungsbüro Atelier 13, allen am Bau beteiligten Baufirmen und den Mitarbeitern der Verwaltung sowie dem Bauhof.

Lob vom Landrat

Lob gab es auch von Landrat Florian Wiedemann für das neue Haus, aber auch für die Feuerwehr allgemein. „Ich kann mich immer auf die tatkräftige Unterstützung der Wehren verlassen“, sagt er, „meine Feuerwehren im Landkreis sind spitze!“ Die Anforderung an die Kameraden hätten in der Vergangenheit zugenommen und für den Ernstfall brauche es neben der Ausstattung und dem Knowhow auch die engagierten Menschen. Dafür seien mit dem neuen Feuerwehrhaus die Voraussetzungen geschaffen worden, um eine gute Arbeit zu leisten.

Gute Hardware

„Wir brauchen eine gute Feuerwehr mit einer guten Technik“, brachte es Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer auf den Punkt. Auch die Außenorte der Kommune könnten diese Infrastruktur mit nutzen. „Wenn man eine gute Hardware für die Arbeit hat, motiviert das auch den Nachwuchs, mitzumachen“, sagte sie.

Als gut angelegt in das neue Gerätehaus sah Landtagsabgeordneter Tim Pargent die Zuschüsse des Freistaates Bayern und die Steuergelder der Stadt. Er wünschte den Kameraden möglichst wenige und wenn, dann erfolgreiche und glimpfliche Einsätze.

Zeitgemäßes Feuerwehrhaus

Seinen Dank für die Kraftanstrengung, das Haus zu planen und das dann umzusetzen, richtete Kreisbrandrat Hermann Schreck an den Bürgermeister und Stadtrat. „Es ist gut gelungen“, stellte er fest. Es sei ein zeitgemäßes Feuerwehrhaus, mit dem ausgestattet, was eine Wehr braucht. „Eine Kommune und auch die Bürger können sich keine hauptamtliche Feuerwehr leisten“, mahnte Schreck, „wir brauchen die nächste Generation an Ehrenamtlichen.“ Und das sei eine Mammutaufgabe. In Creußen habe man diese Zeichen erkannt.

Beförderungen und Ehrungen

Und auch Architekt Norbert Thiel, selbst ehemaliger Kreisbrandrat im Nürnberger Land, ist zufrieden, was da entstanden ist. „Es ist ein Haus für alle Creußener, um den notwendigen Schutz zu bieten“, so Thiel.

Die Einweihung des neuen Gerätehauses war auch der ideale Anlass für Beförderungen und Ehrungen. Und so wurde Kreisbrandmeister Uwe Jacobs zum Oberbrandmeister sowie Paul Reichstein zum Hauptlöschmeister befördert. Für 20 Jahre aktiven Dienst gingen die Glückwünsche von Kommandant Tauber und Bürgermeister Dannhäußer an Nils Tauber, Christian Dörfler, Paul Reichstein und Susann Fiedler.

Ökumenische Andacht

Und auch eine staatliche Ehrung gab es noch. Kreisbrandinspektorin Kerstin Schmidt zeichnete Bernd Küffner für 40 Jahre aktiven Dienst mit Urkunde, Nadel und einem Gutschein für eine Woche im Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain aus.

Begonnen hatte die Einweihung mit einer ökumenischen Andacht durch Pfarrer Achim Peter und Pater Samuel Patton. Er hoffe, dass alles den Erwartungen entspricht, so Peter in seiner Predigt. „Es ist schön, dass wir 5,4 Millionen Euro ausgeben konnten“, so der Pfarrer, „in der Ukraine werden Häuserwände weggesprengt, ich könnte immer nur heulen, wenn ich sehe, wie schnell und einfach Dinge zerstört werden, die jahrelang aufgebaut wurden.“ Und an alle am Bau Beteiligten wandte er sich mit: „Es haben viele einen guten Job gemacht.“

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