Viktor Lukas feiert 90. Geburtstag

Bayreuth -

Eigentlich wollte er auch in diesem Jahr bei der Musica Bayreuth ein Konzert dirigieren. Doch angesichts der Corona-Pandemie blieb ihm dieses Geschenk verwehrt. Am 5. Mai 2019 war er zuletzt als Organist in einem großen Konzert in der Bayreuther Stadtkirche zu hören. Die Vielzahl an Konzerten, auf die der in Rothenburg o.d. Tauber geborene Kirchenmusiker zurückblicken kann, ist gewaltig. In den 60er-Jahren rief er in Bayreuth die Orgelwoche ins Leben, aus der sich später die Reihe Musica Bayreuth entwickelte, die nun sein Sohn Clemens Lukas leitet und die seit 60 Jahren besteht.

In Bayreuth hat Lukas mit so prominenten Musikern gespielt, wie etwa dem Trompeter Maurice André. Neben seiner Tätigkeit als Dirigent, Organist und Cembalist war Lukas langjähriger Professor an der Musikhochschule Köln und Organist der Kölner Philharmonie, deren Orgel er konzipierte. Zu seinen Orgelkonzerten in Köln kamen einst bis zu tausend Zuhörer.

Orgelmusikführer

Weithin bekannt wurde der Musiker auch durch seinen Orgelmusikführer, der inzwischen in siebter Auflage im Reclam-Verlag erschienen ist. Er wurde sogar ins Japanische und Koreanische übersetzt. Konzertreisen als Organist und Dirigent führten Lukas durch ganz Europa, in die USA, durch die UdSSR und nach China und Korea.

Sein treues Bayreuther Publikum dürfte sich dankbar an viele Konzerte im Markgräflichen Opernhaus erinnern, darunter auch die Weihnachts- und Silvesterkonzerte. Sein besonderes Interesse galt auch eher selten gespielten Komponisten wie Johann Adolf Hasse, Wilhelmine von Bayreuth oder Antonio Salieri, was auf einigen CD-Einspielungen dokumentiert ist.

In der Stadtkirche

Wer Viktor Lukas auch heute noch an der Orgel spielen hören möchte, sollte ab und zu an der Bayreuther Stadtkirche vorbeispazieren. Nach wir vor kann man ihn von Zeit zu Zeit beim Üben an der großen Orgel antreffen.