Ein Geschenk von Freunden Evangelische Landeskirche spendet 50.000 Euro für Sanierung der Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde

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Eine Spende von 50 000 Euro übergab Regionalbischöfin Dorothea Greiner (Zweite von links) an den Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde, Felix Gothart (Dritter von rechts) und die Vorstandsmitglieder des Fördervereins der Synagoge. ⋌Foto: Harbach Foto: red

Es wurde viel über Freundschaft gesprochen, über gemeinsame Wurzeln – vor allem aber über eine blühende Zukunft der Israelitischen Kultusgemeinde, die vor einem Kraftakt steht, der mehr als nur finanziellen Hintergrund hat: Die Gemeinde stellt die Weichen für ein neues Gemeindezentrum, für mehr kultisches und kulturelles Leben der Juden in Bayreuth. Und die Evangelische Landeskirche leistet dazu einen Beitrag – mit einer Spende über 50.000 Euro, die für die Sanierung der Synagoge bestimmt ist.

 
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Die Regionalbischöfin Dorothea Greiner kam mit einem großen Scheck, der für den Förderverein der Bayreuther Synagoge bestimmt ist. Es sei ihr, sagt Greiner am Freitagnachmittag im Kurier-Gespräch, von Anfang an eine Herzensangelegenheit gewesen, einen „guten Kontakt zur Israelitischen Kultusgemeinde zu halten“. Deshalb sei sie zu Beginn ihrer Amtszeit im Frühjahr 2009 auf den Vorsitzenden der Gemeinde, Felix Gothart, zugegangen – und habe zu dem Zeitpunkt von den Plänen erfahren, die Synagoge zu sanieren, die Mikwe – das für die Juden so wichtige rituelle Tauchbad – zu bauen und ein Gemeindezentrum auf den Weg zu bringen. Es sei ihr wichtig, dass die evangelische Kirche „einen Beitrag für das jüdische Leben und die Sanierung der Synagoge leistet“.

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe sagt am Freitagnachmittag im Namen des Vorstands des Fördervereins der Synagoge, dass das Millionenprojekt der jüdischen Gemeinde „ein auch für die Stadt sehr wichtiges Vorhaben“ sei – nicht zuletzt durch die „durch den Nationalsozialismus belastete Geschichte der Stadt“. Bereits jetzt finde die hohe rituelle Qualität der Mikwe europaweit Beachtung. Gleiches erwarte sie für die nach Angaben von Regierungspräsident Wilhelm Wenning finanziell gesicherte Sanierung der Synagoge und den Umbau des Iwalewa-Hauses zum Jüdischen Gemeindezentrum, „das die Gemeinde stärker in der Stadt erlebbar machen wird“.

„Mein Dank geht an unsere Freunde“, sagt Felix Gothart. „Ich bin sehr stolz, dass es in meine Zeit fällt, solch tolle Bauten anstoßen zu können. Die Saat dafür haben meine Eltern gelegt, die nach dem Krieg die Hände zur Versöhnung ausgestreckt haben.“ Die Gemeinde sei in der glücklichen Lage, jetzt wieder anknüpfen zu können an die alten Zeiten, „an die Zeit vor dem Krieg“.


Einen ausführlichen Artikel lesen Sie in der Wochenendausgabe Ihres Nordbayerischen Kuriers am 17./18. August.

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