ELTMANN - Eine im Main treibende Frau hat am Montagabend in Eltmann einen Großeinsatz von Wasserwacht, Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Eine 44-jährige Frau wurde schließlich in einer spektakulären Rettungsaktion ans Ufer gebracht und reanimiert. Anschließend wurde die Frau mit einem Rettungshubschrauber ins Klinikum Bamberg gebracht. Dort ist die 44-Jährige schließlich verstorben. Auch ihr 58 Jahre alter Ehemann erlitt schwere Verletzungen.

Was genau sich am Abend im Bereich der Mainufer abgespielt hat, ist aktuell noch nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Beamte der Polizeiinspektion Haßfurt haben Ermittlungen aufgenommen; sie versuchen, die Hintergründe des Geschehens herauszufinden. Zeugenaussagen zufolge handelt es sich wohl aber um einen Badeunfall, wie die Polizei mitteilt. Demnach war die Frau gegen 20.20 Uhr an das Mainufer herangetreten und schwamm bis in die Flussmitte. Der Ehemann beobachtete, wie die Schwimmbewegungen immer unsicherer wurden und erkannte die Notsituation. Als er ihr zu Hilfe eilen wollte, stürzte er und verletzte sich dabei am Bein. Zeugen, die den Vorgang beobachteten, verständigten die Einsatzkräfte.

Passant leiht Boot aus
 

Ein Ehepaar, das zum Zeitpunkt des Ereignisses am Mainufer unterwegs war, war auf eine im Wasser treibende Frau aufmerksam geworden und hatte sofort einen Notruf abgesetzt. Kurze Zeit später war eine Streifenbesatzung der Haßfurter Polizei vor Ort, die vom Mainufer aus die rund 50 Meter vom Ufer entfernt im Wasser treibende Frau erkennen konnte. In einem der angrenzenden Wohnhäuser war ein Passant ebenfalls auf den Einsatz aufmerksam geworden und schleppte auf Bitten der Polizei sein Ruderboot zum Ufer. Gemeinsam mit einer Polizistin ruderte der Mann auf den Main hinaus, so dass die leblose Frau mit vereinten Kräften ans Ufer gezogen werden konnte. Dort begannen die Ersthelfer umgehend mit der Reanimation.

Ein wenige Minuten später eintreffendes Team eines Rettungswagens aus Ebern setzte die Reanimation gemeinsam mit einem Notarzt aus Haßfurt fort. Auch ein Rettungshubschrauber landete kurz darauf am Wohnmobilstellplatz, so dass die Luftretter ebenfalls bei der medizinischen Versorgung der 44 Jahre alten Frau aus dem Landkreis Haßberge unterstützten. Sie wurde schließlich in akuter Lebensgefahr ins Klinikum Bamberg transportiert. Nach Angaben der Polizei Oberfranken ist die Frau dort verstorben.

Während die Retter sich um das Leben der Frau bemühten, musste auch ihr 58 Jahre alter Ehemann rund 250 Meter entfernt medizinisch versorgt werden. Er war beim Versuch, seiner Frau zur Hilfe zu eilen, im Bereich einer Sitzgruppe am Mainufer über eine Steinkante gestolpert und gestürzt. Dabei zog er sich eine komplizierte Beinfraktur zu. Zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr Eltmann kümmerten sich vorbildlich um den Verletzten und leisteten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe. Auch der Ehemann wurde anschließend ins Klinikum Bamberg eingeliefert.

„Die genauen Hintergründe für das tragische Ereignis waren zunächst nicht mit Gewissheit zu klären“, informiert BRK-Pressesprecher Michael Will. Offenbar habe auch Alkoholkonsum eine Rolle gespielt. Ob die Frau absichtlich ins Wasser gegangen ist oder es sich um einen Unglücksfall handelt, müssen nun die weiteren Ermittlungen der Polizei zeigen. Möglicherweise können die beiden Augenzeugen, die auch den Notruf abgesetzt hatten, dazu Erkenntnisse liefern.

Das Paar, stand nach Angaben des BRK-Sprechers während und nach dem Rettungseinsatz deutlich unter dem Eindruck des Geschehens und wurde anschließend von einem Mitarbeiter der Psychosozialen Notfallversorgung des BRK Haßberge und einer Notfallseelsorgerin betreut. Insgesamt waren Rettungsdienst und BRK-Wasserwacht mit rund 25 Einsatzkräften vor Ort. Die Feuerwehren Eltmann und Zeil waren mit rund 20 Helfern angerückt, die Polizei war mit zwei Streifen im Einsatz.

 
BRK-Sprecher Michael Will: „Das war eine sehr, sehr gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und den Rettungsorganisationen.“ Insgesamt waren Rettungsdienst und BRK-Wasserwacht mit rund 25 Einsatzkräften vor Ort. Die Feuerwehren Eltmann und Zeil waren mit rund 20 Helfern angerückt, die Polizei war mit zwei Streifen im Einsatz.