EHC trifft sich mit Lieblingsgegnern

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Je drei Spiele, je drei Siege – der ERC Sonthofen und der EHC Klostersee gehören in dieser Oberliga-Saison zu den Lieblingsgegnern des EHC Bayreuth. Nun sollen am Wochenende die jeweils vierten Siege folgen, mit denen die Tigers ihre eindrucksvolle Bilanz der vergangenen Wochen fortsetzen würden.

Mit einer Olympiateilnehmerin reist der ERC Sonthofen an: Jenny Harß (links) hütet nicht nur das Tor der Allgäuer, sondern steht auch bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft zwischen den Pfosten. Foto: Peter Kolb Foto: red

Seit dem 20.Dezember holte der EHC Bayreuth neun Siege und musste nur eine unglückliche Niederlage gegen Spitzenreiter EV Regensburg hinnehmen. In dieser Zeit überzeugten die Tigers mit großer mannschaftlicher Geschlossenheit und ausgewogener Balance zwischen Defensive und Offensive.

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Nicht zuletzt durch fünf Erfolge in Serie wuchs der Vorsprung des Tabellenzweiten auf die Verfolger neun Partien vor Hauptrundenende auf zehn Punkte an.

Saisonziel wird nicht revidiert

Es läuft so gut bei den Bayreuthern, dass es an der Zeit ist, die Saisonziele zu revidieren – statt einen Platz unter den Top Vier könnte doch jetzt die Vizemeisterschaft anvisiert werden. Doch davon will Trainer Sergej Waßmiller nichts hören: „Klar, wollen wir da oben bleiben, aber wir denken nur von Spiel zu Spiel.“

Auch wenn aktuell „ziemlich viel“ nach Plan laufe, das Spielsystem immer besser greife und die taktischen Vorgaben sehr gut erfüllt werden, könne in neun Spielen noch viel passieren. „In dieser ausgeglichenen Liga darf man nicht nachlassen, wir müssen um jeden Punkt kämpfen und die Leistungen der vergangenen Wochen immer wieder bestätigen“, sagt Waßmiller. „Und das muss auch dieses Wochenende unser Ziel sein, welche Platzierung dann am Ende der Hauptrunde rausspringt, werden wir sehen.“

Sonthofen mit Defensivproblemen

EHC Bayreuth – ERC Sonthofen (Freitag, 20 Uhr): Die Allgäuer hinken hinter den eigenen Erwartungen her. Die direkte Qualifikation für die Playoffs ist nur noch schwer möglich, aktuell würde der ERC als Neunter sogar das Heimrecht in den Pre-Playoffs verpassen.

Das Hauptproblem ist die Abwehr: 143 Gegentreffer sind die meisten der Liga. „Und hier müssen wir auch ansetzen“, sagt Waßmiller. „Wir müssen die Sonthofener unter Druck setzen.“

Doch die Defensive darf der EHC nicht vernachlässigen, denn im Angriff verfügt Sonthofen über viel Qualität. So traf der ERC bei den Niederlagen gegen die defensivstarken Bayreuther (3:5, 4:7 und 3:4) jeweils mindestens dreimal.

Bester Torjäger der Liga

Vor allem Jordan Baker muss hauteng bewacht werden. Der Kanadier ist bester Torschütze der Liga und erzielte in 30 Einsätzen 29 Treffer. Aber auch Marc Sill (10 Tore/28 Vorlagen), George Kink (11/23) und Craig Voakes (11/19) stehen für viel Offensivkraft.

„Wir müssen den ERC möglichst weit vom eigenen Tor fernhalten und diszipliniert spielen, denn auch im Powerplay hat Sonthofen eine gute Erfolgsquote“, sagt Waßmiller.

Reiter fehlt weiterhin

Der Bayreuther Trainer muss im Heimspiel nur auf den verletzten Stefan Reiter verzichten. Zudem steht am Wochenende David Felsoci erneut zur Verfügung. Der Ingolstädter Förderlizenzspieler absolvierte am Mittwoch seine ersten Spielminuten im Herrenbereich und sorgte bei einigen Einsätzen in der vierten Reihe für Entlastung der Topformationen. Der zuletzt überragende Torwart Marco Eisenhut steht zumindest am Freitag nicht zur Verfügung, Julian Bädermann wird ins Bayreuther Tor zurückkehren.

EHC Klostersee – EHC Bayreuth (Sonntag, 17.30 Uhr): Wie Sonthofen hat sich auch das Team aus Grafing mehr von dieser Saison erhofft. Mit dem Ziel Playoffs gestartet, ist der aktuell vorletzte Tabellenplatz eine Enttäuschung – und diese Platzierungen haben die Grafinger mittlerweile seit dem 16. Spieltag inne.

EHC Klostersee in guter Form

Doch zuletzt ließen sie mit starken Ergebnissen aufhorchen: Sie gewannen vier der zurückliegenden fünf Partien, darunter ein bemerkenswertes 4:2 beim EV Landshut.

Der EHC Bayreuth tat sich beim 3:2 und 5:4 nach Verlängerung gegen Klostersee um seine Topscorer Cole Gunner (17/14) und Philipp Quinlan (14/10) schwer, deklassierte die Oberbayern dann aber auch noch mit 8:0.

An diese Partie hat Waßmiller dennoch schlechte Erinnerungen: „Wenn es bei Klostersee nicht läuft, spielen sie dreckiges Eishockey. Wir hatten nach dem 8:0 durch überhartes Einsteigen zwei Verletzte, die länger ausfielen.“

Deshalb fordert er von seinem Team, sich nicht auf die Provokationen der Grafinger einzulassen und sich voll auf das eigene Spiel zu konzentrieren. Und das wird wohl darauf ausgelegt sein, den Klosterseer Abwehrriegel möglichst bald zu knacken. Denn die Taktik der offensivschwachen Gastgeber (durchschnittlich 2,8 Treffer pro Partie, nur Schlusslicht Schönheide hat eine schlechtere Bilanz) wird wohl lauten: Hauptaugenmerk auf die Defensive und bei Kontern Nadelstiche setzen – und dafür haben sie mit Raphael Kaefer (11/13) einen Spezialisten.