EHC-Tests gegen Oberliga-Nachbarn

Von Eberhard SpaethIn den letzten Testspielen vor dem Start in seine erste Zweitligasaison weckt der EHC Bayreuth noch einmal Erinnerungen an die bisherigen Derbys in der Oberliga Süd. Zunächst hat der Aufsteiger am Freitag (2. September) um 20 Uhr den Erzrivalen VER Selb zu Gast, am Sonntag um 18.30 Uhr tritt er beim EV Weiden an, und bei den Generalproben eine Woche später wird es genau umgekehrt sein: am 9. September in Selb, am 11. September daheim gegen Weiden.

 
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Internationale Erfahrung gewann man in Selb durch die Rückkehr von Florian Ondruschka (links) hinzu. Unser Bild zeigt das oberfränkische Eigengewächs im Nationaltrikot bei der Weltmeisterschaft 2012 in Schweden. Foto: dpa Foto: red

Besonders im Blickpunkt steht dabei der amerikanische EHC-Neuzugang David Wohlberg, der sein Debüt gibt. Im Training bildete er meist eine Reihe mit Sergej Stas und Andreas Geigenmüller, was nun sicher auch im Spiel getestet wird. Auf feste Formationen will sich Trainer Sergej Waßmiller aber noch nicht festlegen lassen: „Diese Testspiele dienen ja gerade zu verschiedensten Versuchen unter Wettkampfbedingungen, das werde ich auch immer wieder nutzen.“ Spielraum dafür hat er mehr denn je, nachdem neben Wohlberg auch die Nürnberger Förderlizenzspieler Jens Meilleur und Vladislav Filin zur Verfügung stehen. „So viele Spieler hatte ich noch nie auf dem Eis“, scherzt Waßmiller. Obwohl der noch angeschlagene Michal Bartosch geschont werden soll, werde daher heute sogar ein Feldspieler pausieren: „Sie passen einfach nicht alle auf den Spielberichtsbogen.“

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Selb mit namhaften Neuzugängen

Mit Interesse werden viele Bayreuther Anhänger sicher auch ohne Punktspielduelle die weitere Entwicklung in Selb verfolgen. Der Tabellenfünfte der vergangenen Saison, der in der ersten Playoff-Runde mit 0:3 am EV Landshut gescheitert ist, will in der kommenden Saison wieder einen der vier ersten Plätze erobern. Mit einer Steigerung der Sponsoringeinnahmen um rund ein Drittel wurden dafür auch durchaus vielversprechende Voraussetzungen geschaffen. Einerseits wurden wichtige und eingespielte Teile des Teams gehalten, allen voran die schon seit 2011 in dieser Besetzung wirbelnde Sturmreihe mit Kyle Piwowarczyk und Herbert Geisberger sowie dem nach längerer Verletzungspause wieder genesenen und inzwischen mit deutschem Pass ausgestatteten Jared Mudryk. Andererseits gelangen namhafte Neuverpflichtungen: Der zunächst als schmerzlich empfundene Abschied von Torwart-Routinier Marko Suvelo wurde mit Sebastian Sefaniszin (29) kompensiert, der zuletzt mit Duisburg in der Oberliga Nord spielte und zuvor in Österreich (Graz, Wien) sowie auch als zweiter Torhüter in der DEL (Berlin, Iserlohn, Köln) viel höherklassige Erfahrung gesammelt hat.

Noch stolzer ist man in Selb aber auf die Verstärkung der Abwehr durch Florian Ondruschka. Der gebürtige Selber, der 499 DEL-Spiele für Nürnberg und Straubing bestritten hat und in 23 Länderspielen zum Einsatz kam (darunter bei der Weltmeisterschaft 2012 in Schweden), hat sich noch im „besten Alter“ von 29 Jahren für die Rückkehr zu seinem Heimatverein entschieden und dort gleich einen Dreijahresvertrag bis 2019 unterschrieben.

Amerikaner aus Australien im Sturm

In der Offensive verspricht man sich viel von Michael Dorr. Der 28-jährige Amerikaner war einst Topscorer beim EHC Klostersee und spielte danach für Bad Nauheim in der DEL2, ehe er zuletzt ein recht exotisches Engagement im australischen Perth annahm.

Ein Indiz für das Selbstvertrauen der Selber Wölfe ist die Tatsache, dass sie sich für ihre ersten Testspiele gleich höherklassige Konkurrenz ausgesucht haben: heute in Bayreuth, am Sonntag gegen Crimmitschau. „Solche Spiele bringen einem bei, an die Leistungsgrenze zu gehen“, erklärt Trainer Henry Thom das anspruchsvolle Programm. Wie stark die Selber tatsächlich einzuschätzen sind, wird aber erst der Saisonstart am 30. September zeigen. Da treffen sie nämlich beim EV Regensburg gleich auf den souveränen Hauptrundenersten der vergangenen Saison.

EV Weiden mit Ex-Bayreuther Sevo

Eine Verbesserung im Vergleich zur Vorsaison erhofft man sich auch beim EV Weiden, der im Vorjahr als Tabellenachter in den Playoffs immerhin den hoch favorisierten Regensburgern viel abverlangte (1:3 nach zwei Niederlagen in der Verlängerung). Einen Beitrag dazu verspricht man sich nicht zuletzt vom Ex-Bayreuther Daniel Sevo als Verstärkung der Defensive.

Info: Im Bayreuther Eisstadion wird heute für das Bayerische Rote Kreuz in Bad Berneck gesammelt – ein neuer Rettungswagen ist nötig. „Die Helfer vom BRK sind immer für uns da – da wollen wir sie auch einmal unterstützen“, verlautete vom EHC zu der Spendenaktion.