Eckersdorf will das Millionenprojekt

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So könnte die neue Halle in Eckersdorf aussehen. Aber die Planungen gehen jetzt erst los. Foto: red Foto: red

Rund eineinhalb Stunden wurde am Dienstagabend diskutiert im Gemeinderat Eckersdorf. Dann fiel der Grundsatzbeschluss: Die Gemeinde will eine Dreifachhalle für Sport- und Veranstaltungen nahe der Schule bauen und dafür ordentlich Geld in die Hand nehmen. Wenn alles glatt geht, könnte sie ab 2020 genutzt werden.

 
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Sechs Millionen, acht Millionen, mehr als zehn Millionen Euro? Die möglichen Kosten schwirrten hin und her in der Diskussion zwischen den Gemeinderäten. Fakt ist: Die staatliche Förderung wird bei etwa 1,2 Millionen Euro liegen, egal wie viel ein Neubau kostet. Das ist in etwa der Betrag, der für den Bau einer Einfachturnhalle für den Schulsport fließen würde - und das ist der offiziell festgestellte Bedarf.

Alte Halle wird nur noch geduldet

Die alte Halle entspreche schon lange nicht mehr den Anforderungen und werde deshalb von den Aufsichtsbehörden nur noch geduldet, sagte Bürgermeisterin Sybille Pichl. Sie appellierte an die Räte, nicht nur auf die Kosten zu schauen, sondern den Ehrgeiz zu haben, die Zukunft der Gemeinde zu gestalten. Eine multifunktional nutzbare Dreifachhalle werte den Schulstandort auf, schaffe ganz neue Möglichkeiten für die über 70 ansässigen Vereine und Platz für größere Veranstaltungen. "Das würde uns von anderen in der Umgebung abheben", sagte Pichl und verwies in der Kostenfrage auf Vorgespräche mit Landratsamt und Regierung. Dort habe es geheißen: "Wenn nicht ihr, wer soll sich dann so einen Neubau leisten können."

Diskussion um Ratsbegehren

In der Diskussion wurde schnell deutlich, dass sich kaum einer der Gemeinderäte die Halle nicht wünschen würde. Doch die zu erwartenden Kosten, die ja auch von der Ausstattung abhängen, und die damit verbundene Erhöhung der Gemeindeschulden von derzeit rund sechs Millionen Euro trieben viele um. Zumal Pichl auch die Alternative eines Ratsbegehrens ins Spiel gebracht hatte - also die Entscheidung den Bürgern vorzulegen.

Ein Vorschlag, den unter anderem Stefan Zeitler (SPD), Winfried Parchent, Gerald Parchent oder Claus-Dieter Vogel (alle CSU) befürworteten. Eine Entscheidung von solcher Tragweite vor allem auch in finanzieller Hinsicht müsse man den Bürgern vorlegen, die die Halle ja über Steuern letztlich bezahlen müssten.

"Aus dem Dreck rausbauen"

Argumente, die Karl Pensky (FWG) von "Duckmäusern" sprechen ließen, was Gerald Parchent umgehend zurückwies. Pensky sagte, man dürfe "nicht immer nur von Schulden reden, sondern von Investitionen in die Zukunft". Die Belastungen ließen sich mit langfristigen Krediten beim jetzigen Zinsniveau gut schultern.

Norbert Dörfler (FWG) verwies darauf, "dass wir auch die 30 Millionen Euro gestemmt haben, die wir seit den 90er-Jahren in Kanal und Wasser gesteckt haben. Die Leute draußen sagen, ihr habt nur in den Dreck gebaut. Jetzt können wir mal was aus dem Dreck rausbauen. Lasst uns Nägel mit Köpfen machen."

Und sein Fraktionskollege Florian Pausch sagte: "Wir sollten den Arsch in der Hose haben und heute abstimmen. Dafür sind wir gewählt worden."

Sieben Gegenstimmen

Dazu kam es dann auch. Der Grundsatzbeschluss für die Halle wurde gegen die Stimmen von Winfried Parchent, Anneliese Franke, Irmgard Küfner, Gerald Parchent und Claus-Dieter Vogel (alle CSU) sowie Benedikt Bernreuther und Reinhardt Schmidt (beide SPD) angenommen. Schmidt war der einzige, der sich in der Diskussion grundsätzlich gegen den Neubau ausgesprochen hatte. Die gut 20 Zuhörer im Saal nahmen den Beschluss deutlich zustimmend auf.

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