Durch Bluttest Alzheimer-Früherkennung wird besser

red

DÜSSELDORF. Die Alzheimer-Krankheit soll durch einen Bluttest früher nachgewiesen werden können. Laut Professor Klaus Gerwert von der Ruhr-Universität aus Bochum ist das keine reine Spekulation mehr. Der Wissenschaftler arbeitet daran mit seinem Kollegen Professor Philip Scheltens vom University Medical Center in Amsterdam. Mit einem „immuno-infrarot Sensor“ werden alzheimertypische Proteine im Blut erkennbar.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Ganze geschieht im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojektes von der gemeinnützigen Alzheimer-Forschung-Initiative (AFI). Gefördert wird es mit 50.000 Euro. Weitere 50.000 Euro kommen von dem niederländischen Kooperationspartner Alzheimer Nederland.

„Zurzeit scheitern vielversprechende Medikamente zur Behandlung von Alzheimer in klinischen Versuchen. Wir vermuten, dass Alzheimer noch zu spät erkannt wird, sodass therapeutische Möglichkeiten bei einer Diagnose nur noch wenig bewirken können“, sagt Gerwert.

Mit dem speziellen Sensor kann Gerwert die, für Alzheimer bekannte, "Fehlfaltung" von bestimmten Proteinen im Blut messen. Dabei verklumpen Proteine im Gehirn. Durch die sogenannte SIMOA-Technologie kann das Verhältnis gesunder zu kranker Proteine bestimmt werden. Wenn man dann die beiden Bluttests kombiniert, soll damit die Genauigkeit des Tests erhöht werden.

Untersucht werden Blutproben aus einer Studie mit 200 Probanden. Diese Probanden sind gesund, fühlen sich aber bereits mehr als üblich vergesslich. Mit Hilfe des Tests wollen die Forscher nun an den Blutwerten vorhersagen, welche Probanden an Alzheimer erkranken könnten

„Für klinische Studien mit neuen Wirkstoffen müssen Teilnehmer in einem frühen Stadium der Erkrankung identifiziert werden. Hier kann ein Bluttest helfen. Die Person bekommt dann eines von mehreren vielversprechenden Medikamenten, die aber alle  noch nicht zugelassen sind. Bekommen diese die Zulassung, wird ein Bluttest als Screeningverfahren dringend benötigt“, sagt Gerwert.

Neben der Früherkennung werden weitere Projekte der Alzheimer-Forschung in den Bereichen Ursachen-, Diagnose-, Präventions- und Therapieforschung gefördert. Das geschieht an den Hochschul- und Institutsstandorten Bochum, Bonn, Dresden, Freiburg, Göttingen, Greifswald, Hamburg, Jülich, Kaiserslautern, Leipzig, München und Tübingen.


Beschreibungen zu allen Projekten finden Sie auf der Website der Alzheimer-Forschung:

www.alzheimer-forschung.de/forschung/forschungsprojekte/projektdatenbank/

Informationen zur Alzheimer-Krankheit:

www.alzheimer-forschung.de/alzheimer