Contre la Montre Erstmals ein Doppelsieg der Gastgeber

Acht Sekunden Vorsprung hatte Katja Stöcker am Ende des spannenden Damenrennens. Mit einer enorm starken Leistung dominierte Jannik Stoll im Feld der Männer. Foto: Frank Übelhack

Trotz der nicht ganz optimalen Bedingungen bei Wind und kühlen Temperaturen wurden beim Einzelzeitfahren „Contre La Montre – Besiege die Uhr“ rund um die Therme Obernsees wiederum hervorragende Leistungen geboten. Dabei gab es in dem erneut ausgebuchten Feld mit Teilnehmenden aus ganz Deutschland erstmals einen Doppelsieg der Gastgeber. Team Icehouse Bayreuth stellte nicht nur mit Katja Stöcker die schnellste Frau, sondern mit Jannik Stoll auch den schnellsten Mann.

 
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21,3 Kilometer waren zu absolvieren – ohne nennenswerten Höhenunterschied, jedoch mit vier Wendepunkten. Nach seinem überraschenden zweiten Platz im Vorjahr sowie der kurzfristigen Absage des damaligen Siegers Lasse Ibert aus Nürnberg war Sven Pollert vom Team Icehouse einer der Titelanwärter, zumal er eine Woche zuvor beim Mitteldistanz-Triathlon in Ingolstadt die schnellste Radzeit aller Teilnehmer hingelegt hatte und Dritter der Bayerischen Meisterschaft geworden war. Allerdings hatte seine zweite Corona-Impfung die Vorbereitung beeinträchtigt.

Nicht nur Pollert hatte mit dem starken Gegenwind auf dem Rückweg nach Obernsees zu kämpfen. Trotzdem gelang ihm mit 28:14 Minuten eine starke Zeit, und so war er auch nicht unzufrieden, obwohl es nur für den fünften Platz reichte: „45,2 km/h – 372 Watt – 180 Puls. Alles gegeben!“ Nur drei Sekunden vor ihm finishte der Triathlet Alexander Horn aus Roth. Schon etwas größer war der Abstand zu den 27:53 Minuten, mit denen Stefan Schardt vom RSC Neukirchen Dritter wurde. Wiederum nur fünf Sekunden schneller war Kai Rosenbaum aus dem Erzgebirge, der im Jahr 2018 gewonnen hatte.

Unangefochten war aber der Sieg von Jannik Stoll mit einer enorm starken Leistung. Der Nachwuchsathlet, der schon im Triathlon-Zweitligateam von Team Icehouse stets mit glänzenden Radzeiten aufgefallen war, fuhr im Durchschnitt 407 Watt, die höchste aufgezeichnete Wattzahl betrug 1142. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 46,53 km/h finishte er nach 27:28 Minuten. „Ich fand die Location und das Rennen super“, sagte der strahlende Sieger. „Der Sieg beim Bayreuther Contre La Montre war der Abschluss meiner erfolgreichsten Saison, seit ich mit Triathlon angefangen habe. Es war mein erstes Einzelzeitfahren, und es hat sehr viel Spaß gemacht endlich mal all out auf dem Rad zu fahren, ohne daran denken zu müssen, dass das Laufen noch kommt.“

Geringe Abstände beim Damenrennen

Das Rennen der Damen war sehr stark besetzt. Dies zeigten auch die Zielzeiten auf dem Podest mit nur sehr geringen Sekundendifferenzen. Schnellste im Feld war Katja Stöcker in 31:54 Minuten mit einem Schnitt von 40,06 km/h. Höhepunkt der Saison war für sie der dritte Platz in der Altersklasse (neunter Gesamtrang) bei der Ironman-EM in Frankfurt, mit dem sie sich für die WM auf Hawaii qualifizierte, aber auch der Sieg bei Contre La Montre hat hohen Stellenwert: „Es ist ein Kampf um jede Sekunde und man geht definitiv an die persönliche Leistungsgrenze.“

Auf Platz zwei folgte nur acht Sekunden später Alexandra Krenmayr, die seit diesem Jahr für ein Profi-Triathlonteam startet. Die seit sechs Jahren in Nürnberg lebende Österreicherin war noch am Vortag bei Europas größtem Zeitfahrevent „King of the Lake“ am Attersee im Einsatz gewesen und dort Zwölfte geworden. Nur weitere drei Sekunden dahinter folgte die Triathletin Anne Kirsten aus Bamberg.

Gewinner der Seniorenwertung wurde Sascha Lay vom Cycling Team Dorfen. In 28:18 Minuten siegte der Zeitfahrspezialist aus Oberbayern bei seinem ersten Start in Obernsees vor Werner Ruf aus Hüttlingen (28:32) und Martin Guggenberger (RSG Würzburg) in 29:16. Die Jugendwertungen gewannen Maria Zeitler aus Bayreuth und Anton Potrykus, der dem bayerischen Junioren-Kader angehört.

Maria Zeitler wurde mit ihren 41:19 Minuten zugleich Zweite in der regionalen Wertung „Neubürg-Champion“ hinter Gesamtsiegerin Katja Stöcker. Bei den Männern ging der dritte Platz hinter Jannik Stoll und Sven Pollert an Daniel Lunkenheimer (ebenfalls Team Icehouse) in 30:13 Minuten. fue

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