Doppelschläge ebnen EHC den Weg

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Die 2:0-Führung des EHC Bayreuth im Oberliga-Halbfinale (Best of 5) ist perfekt: Brachte am Freitag eine Energieleistung und eine irre Aufholjagd den Auswärtssieg, so zeigten die Tigers im Heimspiel am Sonntag beim 4:3 (2:1, 2:1, 0:1) gegen den EV Regensburg eine abgeklärte und reife Vorstellung.

Auch wenn es nicht so aussieht, dieser Puck geht noch über die Linie. Stürmer Andreas Geigenmüller (Zweiter von links) war als letzter Bayreuther an der Scheibe und brachte sein Team so mit 3:2 in Führung. Fotos: Peter Kolb Foto: red

Es war eine Leistung, die sich wohl jeder Trainer wünscht: In den entscheidenden Situationen waren die Tigers hellwach, ließen sich auch von einer Drangphase des Gegners nicht verunsichern und spielten im Schlussdrittel mit sehr viel Routine. Herausheben lässt sich aus einem geschlossenen, stark auftrumpfenden Team kein Spieler. Das EHC-Kollektiv funktionierte hervorragend.

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Wichtigster Moment der Partie aus Sicht der Bayreuther war der Treffer zum 3:2 (31.) – auch, wenn er wie aus dem Nichts fiel. Denn im vorherigen Verlauf des Mittelabschnitts entwickelte Regensburg viel Druck. Was aber auch nicht verwunderlich war, da die Hausherren zum Großteil in Unterzahl agieren mussten. Doch die Bayreuther zeigten in dieser Phase viel Einsatzwillen und verteidigten geschickt. Nur in doppelter Unterzahl waren sie gegen einen gelungenen EVR-Spielzug machtlos. Jeffrey Smith (23.) erzielte den 2:2-Ausgleich.

Im Stil einer Spitzenmannschaft

Und dann schlugen die Bayreuther im Stil einer Spitzenmannschaft zurück. Als Andreas Geigenmüller aus kurzer Distanz an die Scheibe kam, führte der EHC mit 3:2. Der erste Tigers-Torschuss des Mittelabschnitts saß – und das galt auch für den zweiten. 140 Sekunden später schickte Geigenmüller Sturmkollege Fedor Kolupaylo. Der junge Russe trat mit hohem Tempo an, enteilte zwei Gegenspielern und netzte eiskalt zum 4:2 ein. Was für eine Effektivität der Tigers, die sich nun in der Folge ein optisches Übergewicht verschafften.

Tigers lassen nicht viel zu

Allerdings blieben auch klare Chancen aus. Zunächst schien das ein Makel, da die Bayreuther eine fünfminütige Überzahlsituation – Philipp Vogel (39.) erhielt nach Kniecheck gegen Johannes Feuerpfeil eine berechtigte Spieldauerstrafe – ungenutzt ließen. Doch es war bereits hier zu sehen, dass das Heimteam vor allem die Uhr im Blick hatte.

Denn auch im weiteren Verlauf des Schlussabschnitts verhielten sich die Bayreuther sehr geschickt. Sie verlagerten die Partie weitestgehend in die neutrale Zone und das generische Drittel. Dabei sicherten sie den Puck immer wieder sehr gut in den eigenen Reihen. So hielten die Bayreuther die Regensburger, denen ohne den gesperrten Spielmacher Nikola Gajovsky auch die entscheidenden Ideen fehlten, vom eigenen Tor fern.

Torwart Hartung mit tollen Paraden

Kam doch einmal ein Schuss durch, warfen sich die Tigers, so wie Marcus Marsall (56.), in die Schussbahn. So mussten die Bayreuther nur in den Schlussminuten noch um den Heimsieg zittern. Als der EVR den Tormann vom Eis nahm und durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, erzielte Smith den Anschlusstreffer. Doch die restlichen 51 Sekunden hielt Friedrich Hartung seinen Kasten sauber. Überhaupt bot der junge EHC-Keeper – er musste nach dem Aufwärmen für den unter Schwindelgefühlen leidenden Julian Bädermann kurzfristig zwischen die Pfosten – durchweg eine tadellose Vorstellung.

Hartung verhinderte in dem von beiden Mannschaften sehr offensiv angegangenen ersten Drittel dreimal gegen Peter Flache (1., 4., und 6.) einen Rückstand und rettete spektakulär gegen Stefan Huber (20.) die 2:1-Führung nach 20 Minuten.

Bereits in diesen hatten sich die Tigers als das cleverere Team herausgestellt. Nachdem Jan Pavlu (6.) statt des leeren Tores den Pfosten anvisiert hatte, gelang dem EHC in Überzahl das 1:0. Von seinen Reihenkollegen wunderschön freigespielt, legte auch Christopher Kasten (11.) einen Geniestreich hin. Kurz vor dem Tor suchte er nicht gleich den Abschluss, sondern verlud auch noch den Tormann. Den Doppelschlag machte 18 Sekunden später Marcus Marsall perfekt.

Im Nachstochern erzielte er das 2:0. Ebenso im Nachsetzen traf Jeffrey Smith (15.) zum 2:1 und läutete damit die beste Regensburger Phase ein – die Geigenmüllers Treffer zum 3:2 beendete.

Tore:1:0 (11.) Kasten (5 gegen 4), 2:0 (11.) Marsall, 2:1 (15.) Smith, 2:2 (23.) Smith (5 gegen 3), 3:2 (31.) Geigenmüller, 4:2 (34.) Kolupaylo, 4:3 (60.) Smith (6 gegen 5).