Staatschef Sergio Mattarella telefonierte mit den Präsidenten der beiden Regionen, um seine Anteilnahme auszudrücken, wie sein Amtssitz mitteilte. Auch andere Politiker drückten ihre Anteilnahme aus.
Papst Franziskus betete für die Opfer. „Die Tragödien, die wir gerade mit dem Klimawandel erleben, müssen uns dazu drängen, dringend neue menschen- und naturbewusste Wege zu finden“, forderte das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche bei Twitter.
Nach Einschätzung von Klimaexperten und Gletscherforschern ist das Unglück auch auf die steigenden Temperaturen zurückzuführen. Diese lassen die Gletscher immer weiter schmelzen und bröckeln; wegen des geringen Niederschlags in diesem Winter fehlte Schnee, der den Gletscher zusätzlich vor der Sonne hätte schützen können.
Auch der Extrembergsteiger Reinhold Messner hat eine Erklärung für das Unglück und war nicht überrascht. „Der Hauptgrund ist die Erderwärmung und der Klimawandel. Diese fressen die Gletscher weg“, sagte der 77-Jährige der dpa. Just an den Abbruchkanten bilden sich dann sogenannte Eistürme - Séracs genannt - „die so groß sein können wie Wolkenkratzer oder Häuserzeilen“, erklärte Messner.
Der Südtiroler, der als erster Alpinist alle 14 Achttausender der Welt bestiegen hatte, kennt Séracs etwa aus dem Himalaya. Er mahnt, Touren auf Eis nur mit Bergführer zu machen. Doch selbst das ist keine Sicherheitsgarantie; nach Medienberichten gehören auch Bergführer zu den Vermissten nach der Dolomiten-Katastrophe.
Vorfälle wie an der Marmolata „werden wir häufiger sehen“, meinte Messner. „Heute gibt es viel mehr Fels- und Eisabbrüche als früher.“
„Die globale Erwärmung kommt aus den Ballungszentren und Städten, von den Autobahnen und Fabriken“, sagte Messner. „Aber wir in den Bergen merken sie, schon seit 30 Jahren sehen wir mit bloßem Auge, wie die Gletscher schmelzen. Dazu muss man kein Wissenschaftler sein.“