Digitalisierung So will Bayern den Schülern helfen

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa Foto: red

MÜNCHEN. In der Corona-Krise mussten die Schulen in Bayern bei der Digitalisierung plötzlich Tempo machen. Darauf will die Staatsregierung nun aufbauen. Manches könnte aber noch etwas dauern.

 
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Die bayerische Staatsregierung will die Digitalisierung von Schule und Unterricht in den kommenden Jahren mit einer knappen halben Milliarde Euro zusätzlich beschleunigen. Es soll unter anderem eine zentrale Bayern-Cloud, eine Schul-Videoplattform, ein eigenes Schul-Rechenzentrum, zusätzliche digitale Leihgeräte für Schüler und Lehrer, neue IT-Systemadministratoren und neue Stellen für die Aus- und Fortbildung von Lehrern geben. Das kündigten Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag nach einem Spitzengespräch mit Vertretern von Schülern, Lehrern und Kommunen in München an.


Man wolle in der Schule in Bayern den «Digital-Turbo» einlegen und einen «digitalen Sprung» machen, sagte Söder. In der Corona-Krise habe man zwar einen gelungenen Kaltstart hingelegt - es sei aber auch deutlich geworden, wo man Dinge noch deutlich verbessern könne.


Konkret sollen nach Worten Söders bis zum Jahr 2024 nun insgesamt zwei Milliarden Euro fließen, darunter sind 900 Millionen Euro Bundesmittel. Der Freistaat steigere die bisher eingeplanten Mittel nun um rund 450 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro. Piazolo sprach sogar von einer zusätzlichen Summe von 450 bis 500 Millionen Euro.


Die Bayern-Cloud für die Schulen, die neue Schul-Videoplattform - Söder nannte dies «eine Art Schul-Youtube» - und das neue Rechenzentrum sollen nach Worten Piazolos so bald wie möglich startklar sein. Einen konkreten Zeitpunkt nannten beide aber nicht.


Für Systemadministratoren für die Schulen soll es rund 600 zusätzliche Stellen geben, finanziert je zur Hälfte vom Freistaat und den Kommunen. Für das neue Schul-Rechenzentrum sind nach Worten Söders 200 zusätzliche Stellen vorgesehen, für zusätzliche digitale Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrer 100 zusätzliche Stellen.


Sehr schnell soll nun auch geklärt werden, ob alle Schulen über ausreichende Internet-Zugänge verfügen. Bis September wolle man einen «digitalen Schulatlas», sagte Söder, um einen Überblick über die Breitband- und Wlan-Versorgung zu bekommen. Die Versorgung sei zwar sehr hoch, sagte Söder. Aber man wolle nun einzelnen Rückmeldungen nachgehen, wonach es an einzelnen Schulen schlechter aussehen solle. Diese Einzelfälle wolle man beheben, sagte Söder.

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