Dienst an der Gemeinschaft Blutspenden sind auch in Corona-Zeiten notwendig

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BAYREUTH. Trotz der Corona-Krise sind freiwillige Blutspenden dringend notwendig. Denn täglich werden allein 2000 Blutkonserven in Bayern benötigt. Darauf weist der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes hin.

 
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„In der vorletzten und der letzten Woche haben wir bundesweit deutliche Einbrüche erlebt“, sagt Patric Nohe, Sprecher der gGmbH in München. „Wir haben uns in Bayern am unteren Rand bewegt und hatten starke Einbrüche in Nordrhein-Westfalen.“ Noch sieht er keine Probleme bei der Versorgung mit lebenswichtigem Spenderblut. „Wir konnten und können sie gewährleisten“, sagt Nohe. „Wir haben keinen Notstand und keinen Engpass.“ In den Krankenhäusern seien viele nicht lebensnotwendigen Operationen verschoben worden. Dennoch müssten chronisch Kranke, Schwerstkranke, Krebspatienten, verletzte Unfallpatienten und Menschen mit Herz-, Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen behandelt werden. Operationen wie beispielsweise Transplantationen fänden weiterhin statt.

Eine Blutkonserve ist nur 42 Tage lang haltbar. „Deshalb bitten wir die Leute, weiter zum Blutspenden zu gehen. Denn das ist ein unverzichtbarer Dienst an der Gemeinschaft.“ Obwohl Ministerpräsident Markus Söder umfangreiche Ausgangsbeschränkungen erlassen habe, sind Blutspenden nach wie vor erlaubt. Die geplanten Blutspendetermine fallen laut BRK nicht unter das Veranstaltungsverbot.

Der Blutspendedienst tue alles, um Helfer und Spender zu schützen. „Es besteht keine erhöhte Ansteckungsgefahr“, sagt Nohe. Nur wer gesund und fit sei, werde überhaupt zur Spende zugelassen. Menschen mit Erkältungssymptomen würden von vornherein zurückgewiesen. Bei allen Spendern werde vorher die Temperatur gemessen. Jeder werde nach erkrankten Kontaktpersonen befragt und ob er sich in einem Risikogebiet aufgehalten habe. Kontaktflächen würden desinfiziert, Mitarbeiter trügen Handschuhe und Warteschlangen würden entzerrt, erläutert das BRK auf seiner Webseite. Außerdem würden Aushänge mit den entsprechenden Hinweisen gemacht.

„Wir sind auf gesunde Spender und Spenderinnen angewiesen“, betont auch Nohe. „2000 Blutkonserven werden täglich in Bayern benötigt.“ Deutschlandweit werden zirka 15 000 Blutspenden pro Tag in den Kliniken gebraucht. Zwar werde derzeit blutsparend operiert. Dennoch sei man bei den freiwilligen Blutspenden „leicht unter Plan“. Wer Blut spende und sich aufmache, verdiene „höchsten Respekt und Anerkennung“.Da viele öffentliche Einrichtungen geschlossen seien, müssten andere Örtlichkeiten gefunden werden. Das BRK verfügt Nohe zufolge über 1100 stationäre und 4400 mobile Dienste. Der Blutspendedienst decke 75 Prozent des bundesweiten Bedarfs ab. „Für alle die Fragen haben oder sich Sorgen machen, haben wir eine Hotline eingerichtet“ (0800 1194911).

Die Termine in Bayreuth im Rotkreuzhaus in der Hindenburgstraße sollen wie geplant angeboten werden. BRK-Kreisgeschäftsführer Markus Ruckdeschel verwies zur Einschätzung der Situation in Oberfranken auf Gebietsreferent Matthias Freund. „Derzeit versuchen wir, alle Termine aufrechtzuerhalten.“ Eine Schwierigkeit sieht er jedoch bei den ehrenamtlichen Helfern auf das BRK zukommen. Viele von ihnen gehörten zum Beispiel wegen des Alters zu einer Risikogruppe.

Die DRK-Blutspendedienste organisieren 43 000 Blutspendetermine jährlich und beschäftigen über 3800 Helfer wie Ärzte, Krankenschwestern und Laborkräfte. Sechs regionale Blutspendedienste des DRK übernehmen mit ihren Instituten und Zentren für Transfusionsmedizin die Versorgung in Deutschland.

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