Die Zukunft des Fichtelgebirges bewegt seit Jahren etliche Menschen in der Region. Schon als vor drei Jahrzehnten reihenweise Porzellanfabriken schlossen, machten sich die Einheimischen Gedanken, wie es hier weitergehen kann. Mittlerweile ist der Turnaround geschafft, wie es in der Wirtschaft heißen würde. Seit Jahren wächst die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und liegt bereits wieder bei um die 30 000 (2012 waren es etwas mehr als 26 000). Auch in der Diskussion zu den Zukunftsperspektiven des Landkreises Wunsiedel haben die Teilnehmer das Rad nicht neu erfunden. Dennoch gab es am Mittwochabend interessante Ansätze für das Fichtelgebirge. Unter anderem schlugen Regionalforscherin Gabi Troeger-Weiß und die Teilnehmer Folgendes vor:
Den Ausbau wissenschaftlicher, außeruniversitärer Einrichtungen in Verbindung mit Tschechien.
Das Fichtelgebirge für Verlagerungen von Bundes-Einrichtungen ins Spiel bringen.
Eine noch stärkere Nutzung ehrenamtlichen Engagements und der Bürgerbeteiligung.
Eine weitere Professionalisierung der Verwaltung
Den Ausbau und die Nutzung der digitalen Infrastruktur, damit mobiles Arbeiten auch wirklich möglich ist.
Den Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten. Hier nannte die Expertin die Kette Land- und Forstwirtschaft, Holzindustrie, Holzhandwerk und Möbelproduktion.
Eine noch stärkere Nutzung europäischer Förderprogramme.
Die Sicherung der Daseinsvorsorge. Hierzu nannte die Wissenschaftlerin den Erhalt des Klinikums Fichtelgebirge mit beiden Standorten Marktredwitz und Selb und die Sicherung der ärztlichen Versorgung in den Kommunen. Sie brachte auch ins Spiel, einen mobilen Landarzt zu engagieren.
Im Tourismus ist das Fichtelgebirge prädestiniert für die beiden Mega-Trends Wandern und Radfahren.
Im Handel bieten sich laut der Expertin regionale und lokale Amazon-Plattformen mit den heimischen Händlern und Dienstleistern an.