Nun hat Reagan die Chance, mit einem Großteil des Teams weiterzuarbeiten und dazu namhafte Neuzugänge einzubauen. Eine entscheidende Rolle in den Planungen nahm dabei die Torwartposition ein. Mit Matthias Nemec konnte man die Nummer eins des Ligakonkurrenten Ravensburg verpflichten. Er dürfte gesetzt sein vor den beiden jungen Talenten Ilya Sharipov (Förderlizenz) und Daniel Fießinger.
In der Abwehr gelangen Manager Ralf Bader mit Julian Eichinger und Felix Thomas wichtige Verlängerungen, auch Stephan Wilhelm spielt weiter im Olympia-Eissportzentrum. Aufgrund der U 23-Regelung verließen mit Sepp Staltmayr und Benedikt Kastner aber auch zwei wertvolle Spieler den Verein, einzig Benjamin Hüfner (Weißwasser) wurde neu verpflichtet. Verstärkung erhofft man sich in diesem Bereich auch vom DEL-Kooperationspartner München, der sicher das eine oder andere Talent schicken wird.
Ein Beleg für die positive Entwicklung unter der Zugspitze ist die Tatsache, dass man den schwedischen Topstürmer Mattias Beck halten konnte. Auch Louke Oakley, vor zwei Jahren noch beim EV Regensburg, blieb dem Verein erhalten. Mit den Kanadiern Scott Campbell und Ryan McDonough setzt man auf europaerfahrene Stürmer. Königstransfer des SCR ist aber ein deutscher Stürmer: Andreas Driendl war zuletzt acht Jahre in der DEL (Krefeld) aktiv und hat sich für drei Jahre gebunden.
Prognose: Der SC Riessersee steht vor einer wichtigen Saison. Seit langem ist es erstmals wieder gelungen, die Leistungsträger zu binden, dazu kommen namhafte Neuzugänge, und der Neuling-Bonus bei Trainer Reagan ist aufgebraucht. In den letzten beiden Jahren scheiterten die Garmischer jeweils in den Pre-Playoffs – das darf den Ansprüchen in der kommenden Saison nicht genügen.
Heilbronner Falken: Verstärkung für zweimaligen Absteiger
Drei schwere Jahre hat man in Heilbronn hinter sich. Zuletzt stand man zwei Mal in Folge als sportlicher Absteiger fest und konnte nur als Nachrücker in der 2. Liga bleiben. Auch wenn Trainer Fabian Dahlem den Abstieg in der vergangenen Saison nicht verhindern konnte, traut man ihm doch zu, den Verein wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.
Mit dem Schweden Stefan Ridderwall hat man sich auf der wichtigen Torwartposition einen starken Mann ins Team geholt, der unter anderem schon für Düsseldorf in der DEL seinen Mann stand. Für die Backup-Position kam mit Niklas Deske ein junges Talent aus Crimmitschau, der Ridderwall von Zeit zu Zeit entlasten soll. Der zwischenzeitlich während der Planungen für die Oberliga verpflichtete Peter Holmgren dürfte einen Stammplatz auf der Tribüne einnehmen.
Von Henry Martens und Patrik Vogel (beide aus Frankfurt) erhofft man sich in der Abwehr eine deutliche und auch notwendige Verstärkung, um nicht erneut in den Playdowns zu landen. Sie sollen mit den erfahrenen Thomas Gödtel und Marco Schütz in den ersten beiden Reihen agieren und damit die Defensive auf ein gesundes Zweitliganiveau bringen. Dazu stehen mit Patrick Kurz, Gino Blank und Thomas Botzenhardt drei junge Spieler zur Verfügung.
Der Angriff wurde runderneuert: Tyler Gron lief in der vergangenen Saison kurzzeitig in Ravensburg auf und beeindruckte mit zehn Toren in zwölf Spielen. Rylan Schwartz soll die erste Reihe anführen und hier für den Unterschied sorgen. Dazu gesellt sich – der aktuellen Mode in der DEL2 entsprechend – mit Ville Järveläinen ein kleiner finnischer Außenstürmer, der mit hervorragenden Referenzen nach Heilbronn kommt. Für den zweiten Block setzt man auf drei zweitligaerfahrene Deutsch-Kanadier, die ebenfalls ein deutliches Upgrade darstellen sollten.
Prognose: Die Planung wurde durch den lange unsicheren Status natürlich erschwert, doch der Kader scheint deutlich besser zusammengestellt als im Vorjahr. Aufgrund der Verpflichtungen darf man den Falken wohl den größten Sprung in der Liga zutrauen, so dass die (Pre-)Playoffs in Reichweite scheinen.
Passend zum Thema:
Die Vereine der DEL2, Teil eins