Die Stadt möchte ein Konzept für ein „barrierefreies Pottenstein“ erstellen Bordsteine an Straßen künftig absenken

Von Klaus Altmann-Dangelat
Foto: Archiv/Karl Heinz Lammel Foto: red

Die Stadt möchte ein Konzept für ein „barrierefreies Pottenstein“ erstellen. Dieser Grundsatzbeschluss wurde in der letzten Stadtratssitzung vor Weihnachten gefasst.

 
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„Zu diesem Thema soll in der Bevölkerung das Bewusstsein geweckt werden“, so Bürgermeister Stefan Frühbeißer. Es sei in den zurückliegenden Jahren zwar schon viel in dieser Richtung übernommen worden, die Stadt dürfe jedoch bei dem Thema nicht stehenbleiben. „Wir haben die Randsteine bei der Innenstadtsanierung abgesenkt oder beim Rathaus eine rollstuhlgerechten Zugang geschaffen.“

Leitlinie erarbeiten

Nun gehe es darum eine Leitlinie zu erarbeiten, an der sich die Stadt künftig orientieren könne. „Wir wollen die Menschen auch motivieren ihre Ideen einzubringen.“Frühbeißer und Heiner Plank, der Behindertenbeauftrage der Stadt, haben bereits ein einen Konzeptentwurf erarbeitet, der dem Stadtrat am Mittwochabend vorgelegt wurde. „Angesprochen werden sollen auch Privatleute, vor allem in der Gastronomie, die beim Bereich Barrierefreiheit tätig werden können. Das Prinzip soll auch auf der neuen Homepage der Stadt angewendet werden, die Schrift soll nach Bedarf vergrößerbar sein. „Natürlich können wird man nicht alles auf einmal umsetzen können, so der Bürgermeister, „es kann nur darum gehen, Stück für Stück das Konzept umzusetzen.“ Die wichtigsten Eckpunkte des Konzeptentwurfs:

Gebäude, Straßen, Plätze und Wege

Wegen der beengten Talsituation der Stadt ist die Umsetzung einer vollständigen Barrierefreiheit eine große Herausforderung. So sollen Wege nach Stadtsanierungs- oder Dorferneuerungsmaßnahmen eine ebene niveaugleiche Oberfläche bekommen. Die Längsneigung sollte drei Prozent nicht übersteigen; auf Straßen sollen Querungshilfen (Mittelinseln) angelegt werden; bei der Neuanlage von Parkplätzen sollen genügen Behindertenparkplätze eingeplant werden; an Bushaltestellen sollen die Fahrplanpläne so gut wie möglich lesbar sein. Nach der Verlagerung des Tourismusbüros soll an der gleichen Stelle ein Bürgerbüro eingerichtet werden, weil bereits ein barrierefreier Zugang besteht,

Soziale Umfeldgestaltung

 Die gemeinsame Erziehung und Förderung von Kindern mit und ohne Behinderung in Kindergärten und Schulen ist ein wichtiges gesellschaftspolitischen Anliegen der Gesellschaft. Dem muss künftig Rechnung getragen werden.

Tourismus

 Mittelfristig ist die Verlagerung des Tourismusbüros in den Bereich „Kulturpark Oberes Püttlachtal“ geplant. Dabei sollten alle Belange der Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Ansonsten könne eine bewusste und strategisch orientierte Verbesserung des barrierefreien Tourismus nur über einen längeren Zeitraum erreicht werden. Umbauten in Beherbergungsbetriebe sind oft teuer, deshalb sollen Touristen bei Anfragen verstärkt auf barrierefreie Häuser und Wohnungen hingewiesen werden. „Das vorrangige Ziel sollte sein, bestehende Element des Tourismus in Pottenstein auch für behinderte Menschen zu erschließen“, heißt es in dem Konzept.