Die Sprache hapert noch Deutsch-französische Freunde reden Englisch

Brigitte Grüner
Bei einem Empfang im Sitzungssaal des Rathauses stießen Franzosen und Deutsche auf die Zukunft der Städtepartnerschaft zwischen Laneuveville und Auerbach an. Die Delegation war von Freitag bis Sonntag in Auerbach. Foto: Brigitte Grüner

Auerbach hatte Besuch aus der Partnerstadt Laneuveville. Die Freundschaft ist gut. Aber die beiden Bürgermeister redeten Englisch. Das soll sich ändern.

 
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„Das Eis war nach einer Minute schon gebrochen“ freute sich der Auerbacher Bürgermeister, der am Sonntag von einem „Freund“ sprach. Sein Kollege sei ein sehr kommunikativer Mensch. In englischer Sprache haben sich die beiden Männer bestens unterhalten und motiviert sowie intensiv über die Zukunft der Partnerschaft gesprochen. Der Schüleraustausch und ein Treffen der Jugend-Fußballer sollen wieder in die Wege geleitet werden. „Wir haben uns hervorragend verstanden und es herrschte großes Einvernehmen zu den Zielen der Städtepartnerschaft“, sagte Neuß am Sonntagvormittag.

Auch die nächste Einladung zu einem Besuch von Stadtvertretern und Bürgern in Laneuveville devant Nancy steht bereits. Eric da Cunha lud beim Empfang im Rathaussaal in seine Stadt ein. Allerdings werde es schwierig werden, den warmherzigen Empfang und die gute Organisation des gemeinsamen Wochenendes zu toppen. „Wir werden unser Möglichstes tun“, versprach der französische Bürgermeister. Er habe seinen ersten Aufenthalt in Auerbach sehr genossen, sagte er in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Er erwähnte besonders den warmherzigen Empfang.

Beide Bürgermeister wollen jetzt die andere Sprache besser lernen

„Das Wochenende war nur etwas kurz“, bedauerte Eric da Cunha, der gerne wieder in die oberpfälzer Partnerstadt zurückkommen wird. In Auerbach habe ihn besonders die gute Organisation des Besuchs und die Innenstadt mit ihren Straßen und Gebäuden gefallen. Joachim Neuß spreche sehr gut Englisch, sagte er. Beide Bürgermeister haben sich versprochen, ihre Kenntnisse in der jeweiligen Fremdsprache zu verbessern. Da Cunha begrüßte die Auerbacher in deutscher Sprache, allerdings habe er nur noch wenige Kenntnisse aus der Schulzeit. Joachim Neuß bekam Applaus für seinen Gruß „Vive la France!“

In einer Zeit, in der wegen Krieg, Klimawandel und Corona die Sorgen überwiegen, sei die Macht der Freundschaft umso größer, betonte Bürgermeister Neuß in seiner Rede. Mit Blumen bedankte er sich beim Vorstand des Partnerschaftsvereins OPLA. Sabine Gaston, Marianne Mimler-Hofmann, Eva-Maria Lutye und Edeltraud Popp haben sich bei der Vorbereitung des Programms für das Wochenende eingebracht.

An Eric da Cunha überreichte der Rathauschef Weingläser mit Auerbach-Logo und das Buch, das anlässlich des Festjahres „700 Jahre Stadt Auerbach“ im Jahr 2014 erschienen war. Es sei ein hervorragender Lesestoff, um die Sprache zu lernen und gleichzeitig etwas über Auerbach zu erfahren. Alle 35 Teilnehmer der Fahrt – 22 waren bei privaten Gastgebern untergebracht – freuten sich über ein weißes Handtuch mit eingesticktem Stadtlogo.

Er sei froh, dass nach zwei Jahren Corona-Pause die Freundschaftsbande wieder gestärkt werden konnten, meinte Bürgermeister Eric da Cunha. Mit dem Auerbacher Kollegen sei er sich einig, die Städtepartnerschaft weiter zu pflegen und zu forcieren, sagte da Cunha unter Beifall. Seine Einladung für Herbst 2023 wurde von französischer und deutscher Seite beklatscht. Für Joachim Neuß hatte der Bürgermeister eine aus Glas gestaltete und beleuchtbare Mirabelle, eine in Lothringen beliebte Frucht, dabei. Beim Empfang im Rathaus trugen sich Gäste und Gastgeber in das Goldene Buch der Stadt ein.

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