Wenn sie ihren Laden zumachen müsste, würde sie aber wohl wieder als Metzgereiverkäuferin arbeiten, „da werden immer Leute gesucht". Einfach wäre dieser Schritt für die 51-Jährige nicht: „Ich war fast 30 Jahre selbstständig, ich würde mich hart tun, wenn ich plötzlich wieder einen Chef hätte."
Deswegen versucht sie, das Ganze so lange wie möglich positiv zu sehen: „Ich will nicht durch eine rosa Brille schauen, aber die Kunden laufen ja an mir vorbei, wenn sie zum Rewe gehen. Das ist auch eine Chance für mich." Zudem laufe das Geschäft in der Adventszeit immer schlechter als während des übrigen Jahres: Die Leute gingen zum Einkaufen in die Stadt und büken ihre Stollen selbst. Sie hofft darauf, dass nach Weihnachten wieder mehr Kunden kommen.
Angela Stiefler geht wieder zurück hinter den Tresen und lächelt. Mehr kann sie im Moment nicht tun. Denn wie es weitergeht, sagt sie, das entscheiden schlussendlich die Kunden: „Wenn die uns wollen, müssen sie weiter zu uns zum Einkaufen kommen."