Es gibt einen genau geplanten Ablauf: Erst muss man sich anmelden, dann werden die Flüchtlinge im ersten Obergeschoss mit belegten Brötchen versorgt. Dass die meisten wohl kein Schweinefleisch essen werden, darauf waren die Helfer vorbereitet. „Man muss wirklich sagen, die Maschinerie, die beim BRK angelaufen ist, ist immens“, sagt Isabella Burger vom Landratsamt Kulmbach. Doch ehe es auch nur das geringste Missverständnis gibt, meldet sich Gazmend Kryezi. Er spricht nahezu perfekt deutsch – und er übersetzt gerne. Er ist mit seiner Frau Fatime Harimi und mit seinen drei Kindern Arjeta (13), Lindmir (10) und Halim (8) nach Deutschland gekommen. „Ich war früher schon in Deutschland – in Erlangen“, erzählt Gazmend Kryezi. „Ich bin damals selber wieder in den Kosovo zurück, freiwillig“, berichtet er und muss nicht extra erwähnen, dass dies ein Fehler war. „Es gibt im Kosovo keine Zukunft. Wir sind wegen der Kinder hierher gekommen und wir hoffen, dass wir hierbleiben können“, sagt er. Dass er warten muss, ist ihm egal. „Die Organisation ist gut. Alles ist gut“, findet Gazmend Kryezi und lacht. Und seine Kinder fühlen sich auch sichtlich wohl und unterhalten sich bereits mit den anderen aus dem Kosovo. Viele sind mit Kindern aus ihrer Heimat geflohen.