Weiter Kämpfe in der Region Kursk
Unterdessen wollen die russischen Truppen mehr als ein Dutzend Orte im Grenzgebiet Kursk wieder zurückerobert haben. "Von den Kursker Siedlungen, die vom Gegner besetzt wurden, sind 15 bereits befreit", behauptete der Kommandeur der tschetschenischen Spezialeinheit "Achmat", Apti Alaudinow, in einem Interview für die Zeitung "Komsomolskaja Prawda". Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Russischen Behörden zufolge hatten ukrainische Truppen 28 russische Ortschaften unter ihre Kontrolle gebracht. Nach Angaben aus Kiew waren allerdings nach dem Vorstoß von Anfang August fast 100 russische Orte im Kursker Gebiet unter ukrainische Kontrolle geraten.
Drohender Heizungsausfall in Pokrowsk
Die frontnahe ostukrainische Stadt Pokrowsk droht, wegen des ständigen russischen Beschusses im kommenden Winter ohne Fernwärmeversorgung zu bleiben. "Aufgrund fehlenden Erdgases, Wassers und Stroms ist die Heizsaison gefährdet, und es wird sie wahrscheinlich wohl nicht geben", erklärte der Chef der Militärverwaltung der Stadt, Serhij Dobrjak, in einer Mitteilung.
Von einst über 60.000 sollen noch mehr als 12.000 Einwohner in der Stadt geblieben sein. Die Frontlinie verläuft etwa acht Kilometer südöstlich von Pokrowsk. In einem kürzlichen Bericht hatten die Vereinten Nationen vor drohenden Heizungs- und Stromausfällen in der gesamten Ukraine aufgrund der durch russischen Beschuss verursachten Kraftwerksschäden gewarnt.
Nach einem UN-Bericht war der September der Monat mit der größten Zahl an zivilen Opfern im Jahr 2024. Demnach wurden 208 Zivilisten getötet und 1.200 verletzt. Etwa die Hälfte der Opfer sei über 60 Jahre alt gewesen; acht Prozent der Opfer seien dabei in den von Russland kontrollierten Gebieten verzeichnet worden. Seit Juli steigen die zivilen Opferzahlen wieder.