Die ersten neuen Polizeiautos sind da: Die Umstellung auf die blaue Uniform beginnt Anfang 2017 Die Polizei wird blau

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Sabine Kunert gehört zu den 35 oberfränkischen Polizeibeamten, die ausgewählt waren, die blaue Uniform zu testen. Sie gibt die Uniform nicht mehr her. Jetzt sind auch die ersten sechs Polizeiautos mit blauer Beschriftung und neongelben Streifen in Oberfranken in Dienst gestellt worden. Zwei davon werden in Kürze in Bayreuth unterwegs sein. Ein Auslaufmodell: die grün-silbernen Autos und die alte Uniform, die Dominik Salosnig noch trägt. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Bald hat die oberfränkische Polizei ein neues Erscheinungsbild: Blau wird das Grün ersetzen. Am Donnerstag sind die ersten sechs Polizeiautos im neuen Design in Bayreuth vorgestellt worden. Sie werden umgerüstet und an die Dienststellen verteilt. Anfang kommenden Jahres soll dann auch die Umstellung bei den Uniformen beginnen. Ein aufwändiger Prozess, denn jeder Beamte bekommt ein rund 50 Kilo schweres Kleidungspaket.

 
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"Das wird eine ganz schöne Veränderung", sagt Jürgen Stadter, der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Die bayerische Polizei ist die letzte Landespolizei, die von Grün auf Blau umstellt. Nachdem es etwas langwieriger sein wird, alle rund 1670 Beamten, die Uniform tragen, auszustatten, werden die Autos der erste deutliche Hinweis auf die neue Farbe sein. "Wir waren selber etwas überrascht", sagt Stadter. "Nicht wegen der blauen Farbe, sondern wegen der neongelben Warnbeklebung. Die sticht schon raus." Vor einer Woche war das neue Design der Polizeiautos in München präsentiert worden, jetzt haben oberfränkische Beamte die ersten sechs BMWs aus München geholt. "Der Kollege Dominik Salosnig hat am Donnerstagvormittag einen zum Foto aus der Werkstatt  ins Präsidium gefahren. Er hat gesagt, dass die Autofahrer ganz schön große Augen gemacht haben. Das fällt in jedem Fall auf."

Zwei Autos bleiben in Bayreuth

Zwei der Autos bleiben in Bayreuth, einer bei der Polizeiinspektion Stadt, einer bei der Inspektion Land. "Der dritte geht nach Stadtsteinach. Die anderen drei Fahrzeuge kommen nach Selb, Rehau, und Bad Staffelstein. Die Fahrzeuge werden alle in den nächsten Tagen schon auf den Straßen unterwegs sein." Wenn die Ausstattung, die die Polizisten immer dabeihaben müssen, von den grün-silbernen Autos auf die blau-silbernen umgeräumt ist. Insgesamt sind es rund 200 Fahrzeuge, die in den kommenden Monaten und Jahren, wenn bei den überwiegend geleasten Autos die Verträge auslaufen, ausgetauscht werden.

Neonstreifen bei den Autos, Reflektorstreifen bei der Uniform

Ebenso wie bei den Autos, die durch ihre Neonstreifen noch mehr auffallen sollen als die bisherigen Fahrzeuge, steht auch bei der neuen Uniform der Sicherheitsaspekt im Vordergrund, sagen Stadter und Sabine Kunert. Sabine Kunert, die im Sachgebiet Einsatz und Verkehr im Polizeipräsidium arbeitet, gehört zu den 35 oberfränkischen Polizisten, die zwischen August 2014 und März 2015 beim Trageversuch dabei waren. "Es gab nach Ende des Versuchs die Wahlmöglichkeit, ob man auf Grün zurück möchte. Ich habe mich für Blau entschieden", sagt Sabine Kunert. Nicht nur, weil die Oberbekleidung im Gegensatz zur Grünen mit reflektierenden Elementen ausgestattet ist und den Dienst sicherer machen soll. "Ich finde die Farbe einfach ansprechender. Die Stoffe sind komplett anders. Funktionsstoffe für Jacken, Hosen, Hemden. Und vor allem der Schnitt ist ganz anders", sagt die Polizistin.

Leichter und angenehmer zu tragen

Die Kleidung sei an Funktionskleidung aus dem Outdoor-Bereich angelehnt. Sie sei wesentlich leichter als die bisherige Uniform, habe schon in der Grundausstattung unterschiedliche Qualitäten: "Es gibt leichtere Hosen für den Sommer, Hosen für den Übergang und wärmere für den Winter." Etwa alle sechs Wochen mussten die Beamten, die Blau trugen, einen Fragebogen ausfüllen. "Von den Socken bis zur Jacke mussten wir unsere Bewertungen abgeben." Ihre Anregungen seien in die Ausstattung eingeflossen, die jetzt beschafft wird.

Bürger reagieren positiv

"Viele Bürger haben mich angesprochen, wenn ich bei Einsätzen draußen war. Auch viele Kollegen", sagt Kunert. "Die Bürger haben positiv auf die neue Uniform reagiert. Die meisten Kollegen auch. manche waren ein bisschen wehmütig." Der Umstellungsprozess bei der Uniform werde etwa ein Jahr dauern, sagt Stadter. Wegen der Menge der Polizisten. Und wegen der Menge der Kleidungsstücke. "Jeder bekommt ein etwa 50 Kilo schweres Paket.", sagt Kunert. "Mehrere Jacken, eine Einsatzuniform, zu der schon drei Hosen gehören. Eine Repräsentationsuniform." Krawatte wird nur noch zu Repräsentationszwecken getragen. Zu den Dienststellen, die als erste komplett neu ausgestattet werden, gehören die in Erlangen und in Sulzbach-Rosenberg. Zusammen mit der Uniform bekomme jeder Polizist wieder ein Bekleidungskonto. Bislang wurden 22,50 Euro Bekleidungsgeld, von dem die Uniformteile gekauft werden mussten, mit dem Gehalt ausgezahlt. 

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