Hat das BBC-Interview etwas mit Dianas Tod zu tun?
Zumindest Dianas Bruder Charles Spencer zieht eine direkte Verbindung zwischen dem Interview und Dianas Tod zwei Jahre später bei einem Verkehrsunfall in Paris. „Sie wusste nicht, wem sie vertrauen kann. Als sie zwei Jahre später starb, hatte sie praktisch keinen wirklichen Personenschutz mehr.“ Ihr früherer Butler Paul Burrell widerspricht dieser Darstellung: Diana habe schon zwei Jahre vor dem Bashir-Interview auf die offizielle Security des Palasts verzichtet. Diana starb 1997 bei einem Autounfall auf der Flucht vor Paparazzi mit ihrem damaligen Freund Dodi Al Fayed in Paris. Offizielle Security hatte sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.
Wie reagierten Dianas Söhne Prinz William und Prinz Harry?
Beide Prinzen reagierten verletzt und traurig auf die Enthüllungen des Dyson-Berichts. Prinz William äußerte sich in einer Videobotschaft zu dem Bashir-Interview. Darin erhob er schwere Vorwürfe gegen die damalige Führungsebene der BBC, die weggeschaut habe, statt harte Fragen zu stellen. Was ihn am meisten traurig mache, sei dass die bereits 1995 aufgekommenen Bedenken und Beschwerden nicht ordentlich untersucht worden seien. „Meine Mutter hätte erkannt, dass sie betrogen wurde.“ Das Interview solle nie wieder ausgestrahlt werden, forderte William. „Es hat ein falsches Narrativ etabliert, das über ein Vierteljahrhundert lang von der BBC und anderen kommerzialisiert wurde.“
Prinz Harry fand noch deutlichere Worte: „Der Welleneffekt einer Kultur der Ausbeutung und der unethischen Praktiken hat sie letztendlich das Leben gekostet.“ Der Herzog von Sussex zog in seinem Statement Parallelen zu der Situation seiner Familie heute: „Was mich zutiefst besorgt, ist dass Praktiken wie diese - und sogar schlimmere - noch immer weit verbreitet sind.“ Seit dem Tod seiner Mutter habe sich nichts geändert. Harry und seine Frau Meghan machen unter anderem die Berichterstattung des britischen Boulevard dafür verantwortlich, dass sie sich 2020 aus der ersten Reihe der Royals zurückzogen.