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DFB-Pokal Kovac: Nichts sagen zu Brisantem - Perisic-Vorfreude

Der FC Bayern besiegte Energie Cottbus in der 1. Runde des DFB-Pokals mit 3:1. Foto: Robert Michael Foto: dpa

Ruhmreich war das noch nicht. Aber egal. Der FC Bayern arbeitet nach dem Weiterkommen im DFB-Pokal weiter intensiv am Kader. Die Spieler freuen sich schon, wenn es mit Neuzugang Perisic klappt. Kapitän Neuer ist sicher, «dass wir einen guten Kader stehen haben werden».

 
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Cottbus - Was er in den wenigen Tagen bis zum Meisterschaftsauftakt noch verbessern will und vor allem muss, wollte Niko Kovac nicht verraten.

Dass der FC Bayern womöglich schon mit einem Neuzugang Ivan Perisic am Freitag gegen Kovacs Ex-Club Hertha BSC eine andere Leistung als beim glanzlosen 3:1 gegen den Fußball-Viertligisten FC Energie Cottbus abrufen muss, war den Beteiligten aber auch klar. "Wir wissen, dass da noch viel Luft nach oben ist", betonte Abwehrspieler David Alaba: "Es wird sicherlich immer besser und besser, wenn wir wieder im Rhythmus sind."

Das Tempo fehlte phasenweise im Bayernspiel, die Zahl der Großchancen des hochkarätigen und mit Titeln von Welt- bis Europameistern besetzten Münchner Ensembles gegen die völlig unerfahrene U23 aus der Lausitz hielt sich auch in Grenzen. Kovac versicherte aber: "Wir sind auf einem guten Weg."

Man könne sich in allen Bereichen immer verbessern, konstatierte der ehemalige Profi. "Das werde ich jetzt aber nicht offenlegen. Mein Freund Ante Covic hört sehr gut zu", sagte Kovac in Richtung des jetzigen Trainers von Hertha BSC.

Alles deutet darauf hin, dass sich der Hauptstadtclub auch auf Vizeweltmeister Perisic in den Bayern-Reihen gefasst machen muss. Die Spieler äußerten sich bereits positiv, sollte es mit der Rückkehr des 30 Jahre alten Kroaten ins deutsche Fußball-Oberhaus klappen.

"Er ist ein Spieler, der die Bundesliga sehr gut kennt, der flexibel ist in der Offensive", sagte Münchens Nationaltorwart Manuel Neuer. "Er ist ein Spieler, der Erfahrung mitbringt", betonte Alaba. Perisic passt ins Profil. Von einer B- oder C-Lösung, weil Wunschspieler Leroy Sané von Manchester City sich am Knie verletzt hat, wollte Kovac nichts wissen. Mittelfeldspieler Perisic soll dem Vernehmen nach zunächst von Inter Mailand ausgeliehen werden.

Zu den Spekulationen um den Brasilianer Philippe Coutinho wollte der Bayern-Coach nichts Konkretes sagen. Einem spanischen Medienbericht zufolge sind die Gespräche mit dem FC Barcelona ebenfalls über eine Ausleihe weit fortgeschritten. "Ich werde Folgendes machen: Über das redet dann nicht mehr der Trainer, sondern der Sportdirektor", sagte Kovac. Nach seinen optimistischen Aussagen zu einer Sané-Verpflichtung vor dessen Verletzung war Kovac von Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic zurechtgewiesen worden.

Unter den Spielern herrschte ziemliche Gelassenheit in Sachen Personal für die Missionen 30. Meistertitel und 20. Pokaltriumph plus Maximalerfolg in der Champions League. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir einen guten Kader stehen haben werden. Wir haben intern gesprochen, und deshalb bin ich mir sicher, dass das passieren wird", versicherte Neuer, der wie seine Teamkollegen in Cottbus entspannt auch auf dem Weg in die Kabine noch Autogramme gab.

In der Offensive haben die Bayern nach dem Ende der Ära von Franck Ribéry und Arjen Robben noch Nachholbedarf. Das machte sogar das Spiel bei den Cottbusern deutlich, die den Münchnern mehr Mühe machten, als man erwarten konnte.

In der Defensive war für den ehemaligen Weltmeister Jérôme Boateng kein Platz in der Startelf. Stattdessen beorderte Kovac den französischen Weltmeister Benjamin Pavard in die Zentrale der Abwehr. "Man sieht, dass er nicht nur außen rechts spielen kann, sondern auch in der Innenverteidigung eine sehr, sehr große Bereicherung für uns ist", lobte Kovac den Neuzugang, der vom Absteiger VfB Stuttgart zum deutschen Rekordmeister und Rekordpokalsieger kam.

Angreifer Fiete Arp, der vom HSV zu den Bayern wechselte, stand hingegen nicht mal im Kader gegen die Cottbuser. Kovac hatte stattdessen Kwasi Okyere Wriedt (25), der sich mit seinen Treffern im Drittliga-Team der Münchner empfohlen hatte, nominiert. "Wir sind beim FC Bayern. Für jeden Spieler, egal wie jung oder alt er ist", betonte der Trainer.

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