Railjam in Bischofsgrün: Mit Ski und Snowboard über Wände und Rohre

Die Antwort ist ganz einfach. "Weil es anders langweilig ist." Das sagt Philipp (23) aus Fichtelberg. Ist auf Skiern unterwegs. Die sind vorne und hinten leicht nach oben gebogen, er kann damit vorwärts wie rückwärts fahren. Er springt mit seinen Skiern auf das Stahlrohr, gleitet darauf entlang. "Die Anfahrten reichen auf jeden Fall sagt", sagt er.

Sechs Meter Höhenunterschied sind es vom Gerüst bis hinunter zum Marktplatz. Das Gerüst ist eine Art Rampe aus Planken, Latten und 20 Zentimeter Schneeauflage. Zum zweiten Mal findet der Railjam in diesem Jahr in Bischofsgrün statt. Und die Anlage ist noch höher als bei der Premiere 2014. Max Baumgärtel (20) hat den Skihang geplant. Er steht am Fuß des Gerüstes, mit verspiegelter Sonnenbrille und Strickmütze. Er grinst. Es läuft. Max ist stolz auf seine Anlage. "Normalerweise macht man das auf einer Skipiste, aber das ist mitten im Ort." Es ist nach Deutschlands größtem Schneemann Jakob der zweite Bischofsgrüner Rekord an diesem Wochenende. Die größte Anlage dieser Art in einer deutschen Stadt. Zumindest sagt das Max.

Oben stehen ein Dutzend Snowboarder und Skifahrer. Junge Männer, die ihr Gleichgewicht auf den Brettern so verlagern können, dass sie auf Eisenrohren und an Wänden entlangfahren können. Philipp, der Fichtelberger, sagt: "Die Anlage verlangt einem alles ab." Unten stehen an diesem Nachmittag an die hundert Menschen. Schauen, warten, sind gespannt.

Dann fährt Michael (24). Er kommt aus Straubing. Eigentlich. Jetzt studiert er in Innsbruck. Dort gibt höhere Berge, mehr Schnee, größere Anlagen. Trotzdem ist er in Bischofsgrün. "Es ist einfach geil, wenn man mal mit Zuschauern Snowboarden kann." Sein Trick: Ein Front Side No Slide. Er ist auf dem Rohr entlang gegleitet. Aber zufrieden ist er nicht. Also nächster Versuch.

Eine Jury bewertet am späten Nachmittag die verschiedenen Sprünge und Tricks. Aber wegen des Gewinnens ist eigentlich niemand da.