Bei der Bekanntgabe in Bonn fügte Karliczek hinzu, das Geld für Hochschulen und Wissenschaft sei sehr gut angelegtes Geld. "Wir können in den kommenden Jahren herausragende Forschungsergebnisse erwarten, die (...) über Deutschland hinaus strahlen werden."
Kritisch äußerten sich Oppositionspolitiker zur Kür der "Elite-Unis". Auch die Universitäten, die nicht ausgewählt wurden, leisteten herausragende wissenschaftliche Arbeit und müssten diese ohne Abstriche und Reputationsverluste fortsetzen können, forderte Kai Gehring, Forschungspolitiker der Grünen.
Sein Kollege aus der FDP-Fraktion, Thomas Sattelberger, bemängelte, dass in den Flächenländern im Osten nur die TU Dresden zum Zug gekommen sei. "Alle anderen ostdeutschen Unis hatten von Anfang an keine Chance. Wir müssen dringend in den Forschungs- und Innovationsaufbruch Ost investieren."
Die hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Nicole Gohlke, kritisierte, dass durch den Exzellenzwettbewerb eine große Stärke des deutschen Hochschulwesens ausgehöhlt werde, nämlich seine "hohe Qualität in der Breite".
Praktisch bedeutet die Vergabe des Titels "Exzellenzuniversität" folgendes: Ab 1. November dieses Jahres bekommen die betreffenden Unis mehr Geld. Die ausgewählten Hochschulen und Verbünde bekommen zusätzliche Fördergelder von jeweils 10 bis 28 Millionen Euro im Jahr. Drei Viertel davon kommen vom Bund und ein Viertel von den Bundesländern, in dem die Hochschulen ihren Sitz haben.
Gestartet wurde der Wettbewerb vor mehr als zehn Jahren, unter anderem um den internationalen Ruf und das Image der deutschen Unis aufzupolieren. Inzwischen gab es mehrere Runden. Der Exzellenzstatus wurde den Hochschulen dabei jeweils befristet verliehen. Das ändert sich jetzt. Die gekürten Hochschulen können den Titel dauerhaft tragen, müssen aber alle sieben Jahre nachweisen, dass sie die entsprechenden Förderbedingungen noch erfüllen.
Im Bewerbungsverfahren mussten die Universitäten ausführlich begründen, warum sie künftig "Exzellenzuni" genannt werden wollen. Internationale Gutachter besuchten die Hochschulen, die auch detailliert darlegen mussten, wofür sie das zusätzliche Geld ausgeben wollen.