Deutschland Medienvertrauen während der Corona-Krise deutlich gestiegen

red/epd
Das höchste Vertrauen bringen die Deutschen der Studie zufolge den öffentlich-rechtlichen Sendern. (Symbolbild) Foto: picture alliance / dpa/Britta Pedersen

Laut einer Studie ist das Vertrauen der Deutschen in die Arbeit der etablierten Medien während der Corona-Krise deutlich gestiegen. Dabei befinden sich öffentlich-rechtliche Sender an der Spitze, Boulevardmedien sind das Schlusslicht.

 
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Mainz - In der Corona-Krise ist das Vertrauen der Deutschen in die Arbeit der etablierten Medien nach Erkenntnissen einer Gruppe Mainzer Wissenschaftler deutlich gestiegen. Das belegen am Donnerstag vorgestellte neue Zahlen einer Langzeitstudie zum Medienvertrauen. Ende 2020 gaben demnach 56 Prozent der Teilnehmer einer repräsentativen Befragung an, sie würden den Medien bei wichtigen Themen überwiegend oder vollkommen vertrauen. Das waren 13 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Bürger, die Medien grundsätzliches Misstrauen entgegenbrachten, sank gleichzeitig von 28 auf 16 Prozent.

Das höchste Vertrauen bringen die Deutschen der Studie zufolge unverändert den öffentlich-rechtlichen Sendern (70 Prozent) und den Regionalzeitungen (63 Prozent) entgegen. Es folgen überregionale Tageszeitungen (56 Prozent) und mit großem Abstand Privatfernsehen (23 Prozent), alternative Nachrichtenportale (14 Prozent) und Boulevardmedien (7 Prozent).

40 Prozent erklärten, es werde zu viel über die Corona-Krise berichtet

Im Rahmen ihrer mehrjährigen Studie hatten Medienwissenschaftler vom Institut für Publizistik der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität die Antworten von 1.200 Umfrageteilnehmern ausgewertet. „In Zeiten großer Unsicherheit stellen die etablierten Medien eine wichtige Größe dar, denen sich die Menschen (wieder) verstärkt zuwenden“, erklärten die Verfasser der Studie. Im Gegensatz zu den Vorjahren hatten sie auch speziell nach einer Bewertung der Corona-Berichterstattung gefragt.

Eine große Mehrheit der Umfrageteilnehmer von 63 Prozent stimmte der Aussage zu, „alles in allem“ seien sie zufrieden damit, wie über die Pandemie informiert werde. Allerdings bemängelte ein knappes Drittel auch, viele Corona-Berichte seien zu einseitig, ein Viertel stimmte der Aussage zu, in der Corona-Berichterstattung werde häufig „übertrieben“. 40 Prozent erklärten außerdem, es werde zu viel über die Corona-Krise berichtet.

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