Der stellvertretende Betriebsratschef in Steyr, Helmut Emler, sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA, Wolfs Konzept sei zwar "schlüssig, die Einschnitte wären aber zu gravierend gewesen". Der Betriebsrat wolle jetzt mit MAN über eine Entschärfung der Sparpläne reden. Er sei auch anderen Investoren gegenüber offen.
Wolf sagte laut APA, er könne "den Zorn vieler nur zu gut verstehen. Aber auch ich konnte das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, sondern nur ein solides, durchdachtes Konzept für die Zukunft entwickeln". Er habe "viel Herzblut in dieses Projekt investiert", weil "mit diesem Potenzial an Know-how in der Fahrzeugproduktion an diesem Standort unter der Marke Steyr etwas Neues, Großes entstehen hätte können".
In Deutschland hat MAN mit dem Betriebsrat und der IG Metall den Abbau von 3500 Stellen bis Ende nächsten Jahres vereinbart. Das soll über Altersteilzeit, das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge, den Abbau von Stellen für Leiharbeitnehmer, über freiwillige Abfindungen und Wechsel im VW-Konzern erfolgen.
MAN will seine Lastwagen und Busse in den nächsten Jahren auf Elektroantrieb umstellen und sich völlig neu aufstellen, um die Zukunftsinvestitionen zu stemmen und wieder profitabler zu werden. Das Unternehmen schwächelt seit Jahren. Die EU-Klimavorgaben bei Lastwagen bis 2030 mindestens 30 Prozent weniger Kohlendioxid auszustoßen, erhöhen den Druck. Dazu kommt zurzeit die Corona-Krise.
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