Venus spielt nach wie vor ihre Rolle als Abendstern. Schon bald nach Sonnenuntergang kann man sie am westlichen Firmament erkennen. Venus nimmt leicht an Helligkeit zu. Allerdings verkürzt sich ihre Sichtbarkeitsdauer um rund eine Stunde. Ende Juli geht sie kurz nach halb elf Uhr abends unter.
Merkur bleibt in unseren Breiten unsichtbar. In südlichen Ländern und auf der Südhalbkugel ist der flinke Planet zur Monatsmitte in der Abenddämmerung sichtbar.
Sommerlicher Charakter
Der Fixsternhimmel zeigt nun sommerlichen Charakter. Die Frühlingssternbilder wie Löwe und Jungfrau sind im Untergang begriffen. Nur Arktur, der orange Hauptstern des Bootes, steht noch unübersehbar hoch im Westen.
Das Sommerdreieck mit den hellen Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler hat den Südhimmel erobert. Die lichtschwachen Sternbilder Herkules und Schlangenträger mit der Schlange passieren die Mittagslinie. Knapp über dem Südhorizont erkennt man einen hellen, roten Stern: Er heißt Antares und ist der Hauptstern des Skorpions. Dem Skorpion folgt der Schütze, in dem zurzeit Saturn steht.
Der Große Wagen hat mit seinem Abstieg begonnen. Seine Deichsel zeigt nach oben, der Wagenkasten hängt nach unten. Das Himmels-W, die Kassiopeia, beginnt im Nordosten mit ihrem Aufstieg zum Zenit.
Sonnenfernster Bahnpunkt
Die Erde passiert am 6. in den Abendstunden ihren sonnenfernsten Bahnpunkt. Ihr Abstand vom Tagesgestirn beträgt dabei 152 Millionen Kilometer. Anfang Januar sind wir der Sonne fünf Millionen Kilometer näher.
Die Sonne hat mit ihrem Abstieg zum Herbstpunkt am Himmelsäquator begonnen. Am 21. verlässt sie die Zwillinge frühmorgens und wechselt in das Sternbild Krebs. Einen Tag später tritt sie eine Stunde vor Mitternacht in das Tierkreiszeichen Löwe. Die Tageslänge schrumpft um eine Stunde, die Mittagshöhe der Sonne nimmt um fünf Grad ab.