„Ich habe mehrfach an den Tod gedacht. Und ich habe an Gott gedacht. Wenn es einen Gott gibt, muss es auch eine Hölle geben. Und die muss genau wie dieses Boot aussehen.“ Lelas Solaeman wirkt sehr gefasst und reflektiert, als sie über einen Moment ihres Lebens spricht, der sich ihr nachhaltig einprägen sollte. Es ist ein Tag Ende Mai oder Anfang Juni des Jahres 2014. Die Syrerin sitzt mit ihren beiden Töchtern, damals vier und sechs Jahre alt, in einem Boot, das diesen Namen nicht verdient hat, irgendwo auf dem Mittelmeer.