Bayreuth hat sich verändert. Gewaltig. Aber so, dass es viele gar nicht mitbekommen haben. Wer aber schon immer hier lebt, der kennt die Anknüpfungspunkte, die wie kleine Kleiderhaken an den Mauern der Häuser hängen. Verknüpft mit Namen, Geschäftsleuten, Gastronomen. Hört man einen, kommt schnell der nächste, entspinnt sich ein Netz an Erinnerung, das ein Bild formt. So ist es auch im Gespräch mit Thomas Burger: Die 70er und 80er Jahre werden zu einem bunten Bild einer extrem lebendigen Innenstadt mit Typen, die man halt einfach kannte – mit einem heute 59-jährigen Thomas Burger mittendrin, der an Menschen wesentlich mehr Interesse hatte als an der Schule, was für einen Jugendlichen durchaus schlüssig ist. Und der schon sehr früh entdeckt, dass er eine besondere Begabung und Berufung hatte: „Ich konnte immer schon mit Menschen gut umgehen, das hat mir wahnsinnig Spaß gemacht. Ich hatte, wenn man das so sagen kann, ein Verkäufer-Gen mitbekommen.“ Das kann er im Sportgeschäft der Eltern ausleben an der Ecke der Dammallee zur Jahnstraße. „Sport-Burger hieß der Laden – genau der Laden, den später der Sport-Paul übernommen hat“, erinnert sich Thomas Burger mit einem Lächeln. Der gebürtige Bayreuther ist „mit Beginn der fünften Klasse in Bayreuth sesshaft geworden, vorher war ich jedes Jahr in einer anderen Schule“, weil der Vater, bevor er sich als Architekt selbstständig gemacht hat, mehrere Büros durchlaufen hat. Der junge Thomas Burger ist erst im Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium und wechselt, „weil ich nicht der größte Fan der Schule war“, später auf die Wirtschaftsschule, wo er seinen Abschluss macht. „Im Büro meines Vaters habe anschließend Bauzeichner gelernt.“
Der Grüne Faden Der Bayreuth-Liebhaber mit dem Verkäufer-Gen
Eric Waha 26.08.2024 - 15:00 Uhr