Noch etwas "Muffe"
Ein furchtloser Weitenjäger ist Timo aber keineswegs, wie er gesteht: „Bei größeren Schanzen habe ich noch etwas Muffe, aber im Großen und Ganzen gewöhne ich mich schnell daran.“ Und auch die ersten Stürze („die gehören dazu“) hat er schon hinter sich. Einmal hat er sich den Knöchel verstaucht, ein anderes Mal war nach einem „Bauchplatscher“ das Gesicht aufgeschürft – alles nicht so schlimm. Und erst recht nicht, wenn die Eltern hinter dieser Sportart stehen.
Sportliche Geschwister
Seine neunjährige Schwester Mara hat auch schon ihre ersten Wettkämpfe gewonnen, und der Jüngste, Nelio, hat bereits mit eineinhalb Jahren seine Feuertaufe mit dem Herunterrutschen des Auslaufhangs bestanden und ist schon länger am Springen. „Die Kinder wachsen da rein, genauso wie ich auch“, erzählt Vater Sebastian, der ebenfalls erst durch seine wintersportbegeisterte Frau (sie war Skilangläuferin) zum nordischen Skisport gekommen ist.
Fünf Wettkämpfe
Für Timo gibt es heuer – so die Corona-Pandemie nicht noch dazwischenfunkt, noch fünf Wettkämpfe: zwei im Deutschland-Cup und drei im Bayern-Cup, der erste davon im Dezember. Noch auf Schülerschanzen, aber vielleicht erfüllt sich sein Traum vom Fliegen irgendwann einmal. Auf der Flugschanze im slowenischen Planica hat er schon einmal „geübt“. An einer Zip-Line ließ er sich über das Ungetüm hinab gleiten und konnte dessen Dimensionen schon einmal erahnen. Bei 252 Metern liegt hier der Schanzenrekord.
Vorbild Simon Hüttel
Noch muss sich Timo Häfner mit der 20-Meter-Schanze in Warmensteinach begnügen. Derzeit wird zwar eine K 45-Anlage geplant. Doch bis die fertig ist, dürfte der Kirchehrenbacher längst ein größeres Exemplar für sein Training benötigen.
Dass man trotzdem als „Fichtelgebirgler“ in die deutsche Spitze vordringen kann, beweist derzeit Simon Hüttel aus Weißenstadt: Er hat als erster Franke den Sprung in den Nationalkader der Nordischen Kombinierer geschafft – ein Vorbild für Timo Häfner.