„Das neue Rahmenkonzept Sport ist ein Schlag ins Gesicht für alle Fußballvereine in Bayern“, bringt es auch BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im Präsidium für den Spielbetrieb zuständig ist, auf den Punkt: „Man kann nicht permanent Solidarität einfordern und gleichzeitig den Vereinen jeden Handlungsspielraum verwehren, um aus dieser auch wirtschaftlich schweren Lage herauszukommen. Zumal unsere Vereine allesamt bewiesen haben, dass sie mit den etablierten Hygienekonzepten verantwortungsbewusst umzugehen wissen. Jeder, der einen Bezug zum Amateursport hat, weiß: In jeder Fußgängerzone ist mehr los, als etwa bei einem regulären Fußballspiel in der Kreisklasse. Dennoch sind genau diese einzelnen Besucher für viele Vereine überlebenswichtig. Es ist deshalb geradezu fahrlässig, sie mit einem solchen Rahmenkonzept weiterhin auszubremsen und am Ende auch die vielfältige Vereinslandschaft zu riskieren. Das gilt übrigens nicht nur für den Fußball,“ erklärt Faltenbacher.
Bereits Mitte Mai hatte der BFV in einem Offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder eine praxisnahe Lösung in der Zuschauerfrage bei Fußballspielen unter freiem Himmel eingefordert: Dabei vertritt der BFV die klare Auffassung, dass es eine Bagatellgrenze an Publikum brauche, bei der dies auch ohne besonderes Konzept, ebetuell mit Masken, möglich sein muss. Viele Kinderangebote funktionieren laut Faltenbacher nur dann, wenn die Eltern die Kinder fahren und begleiten – gerade jetzt wollen wir nicht viele Personen in einem Auto haben. Und ein Fußballplatz ist groß genug, um dort genügend Personen mit ausreichend Abstand unterzubringen. Faltenbacher abschließend: „Wir fordern also die Möglichkeit, ohne besonderes Konzept 100 Zuschauer bei Sportveranstaltungen im Freien zuzulassen, eventuell mit Maske und einfacher Kontaktverfolgung“.
Das Aktionsbündnis Team-Sport Bayern (TSB), eine Zusammenschluss mehrerer Sportverbände, lobt einerseits das Rahmenkonzept Sport. Es setze die Leitplanken für den Sportbetrieb unter den aktuell vorherrschenden Pandemie-Bedingungen und ermögliche die Rückkehr zum Sportbetrieb für alle Sportarten. In den einzelnen Punkten gibt es allerdings angesichts inhaltlicher und konzeptioneller Unverständlichkeiten und Widersprüche weiterhin Klärungsbedarf. „Warum draußen weniger Zuschauer, dann auch nur auf Sitzplätzen, zulässig sind als im Innenbereich ohne explizite Sitzplatzregelung, erschließt sich für TSB nicht.“