Demokratie-Konferenz Auf der Suche nach einer neuen Zeit ohne Corona

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Zukunftsforscher Daniel Dettling. Foto: red Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Die Zukunft ist jetzt auch schon wieder anders. Und jeder sieht sie in Zeiten der Pandemie anders. Es droht eine gespaltene Gesellschaft, fürchtet Peter Müller, Vorsitzender des Begleitausschusses von „Demokratie leben!“, ein deutschlandweites Förderprogramm für Demokratie und gegen Extremismus, gefördert von Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Stadt Bayreuth. Mit einer Demokratie-Konferenz am 5. Dezember macht der Begleitausschuss ein Angebot an all jene, die schon jetzt vor Ort dafür sorgen wollen, dass was übrig bleibt vom Jetzt oder dass es sogar besser wird. Aber auch an jene, die von tiefen Zweifeln getrieben seien.

 
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Gleich Entwarnung: Es soll nicht ums große Ganze in der weiten Welt gehen, sondern ums Kleine hier vor Ort. „Wie kann sich ein Verein jetzt aufstellen?“, fragt Müller, oder wie der Distrikts-Vorsteher. Was können die Kommunalpolitiker machen, was die Ämter, was die Leute in der Jugendarbeit und all jene „Macher und Entscheider“? Darum soll es gehen bei der Demokratie-Konferenz: ums Machbare in einer Zeit, in der was zu machen immer schwerer zu sein scheint.

Denn „wir sind gezwungen, die alte Welt zu verlassen“, gibt Peter Müller zu bedenken. Und die Zukunft erscheine vielen bedrohlich, die sich schnell zur „Gruppe der Ausgeschlossenen“ rechneten. Diese Gruppe scheint größer zu werden. „Oder einfach nur lauter?“, fragt Müller. Was drohe ist, dass man auf diese keinen Einfluss mehr habe. „Alle Positionen und Meinungsbilder suchen in unserer Gesellschaft nach einer gesicherten Referenz.“ Nur wo finden? Und wonach überhaupt suchen?

Ein Ansatz im Lokalen ist die Demokratie-Konferenz. Dort sollen alle zu Wort kommen, mit ihren Sorgen, aber auch mit ihren Ideen und Vorstellungen. Wer noch keine hat, dem könnte Daniel Dettling mit seinem Vortrag auf die Sprünge helfen. Der Zukunftsforscher kommt nach Bayreuth und gilt als kreativer Vordenken, der sich damit auseinandersetzt, wie sich Gesellschaft und Wirtschaft neu erfinden können.

Dettling ist Jurist und promovierter Verwaltungswissenschaftler und gehört nach Angaben seines Zukunfts-Institutes „zu den renommiertesten Politikexperten in Deutschland“. Er berät Parteien, Ministerium und Unternehmen. In seinem neuesten Buch „Eine Agenda für die Neo-Republik“ geht er der Frage nach, wie eine gerechte Zukunft aussehen könnte. Dettling wird mit Vertretern aus Sport, Kultur und Politik diskutieren und ein Szenario entwerfen.

Themen der Demokratie-Konferenz neben der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft die Frage nach den größten sozialen Übeln und die Suche nach geeigneten Formen des Dialoges, um diese zu bekämpfen. Aber auch Themen wie Sicherheit vor Ort, soziale Kontakte, Gesundheit, Umwelt und Bildung sollen zur Sprache kommen. Im idealen Fall solle sich herauskristallisieren, „auf welche Akteure es ankommt“ in diesem Prozess. Und noch idealer, was der Einzelne dazu beitragen kann.


Demokratie-Konferenz

Die Demokratie-Konferenz findet am Samstag, 5. Dezember, von 19 bis 20.30 Uhr statt und wird im Zentrum aufgezeichnet. Wegen der Pandemie wird sie deshalb komplett im Internet übertragen. Nur die Teilnehmer der Talk-Show, die mit Daniel Dettling diskutieren und die Fragen der Bürgerinnen und Bürger beantworten, sind vor Ort.

Teilnehmen kann jeder, kostenlos. Wer mitdiskutieren möchte, kann seine Fragen vorab per E-Mail schicken, aber auch während der Veranstaltung. Per Whatsapp Fragen zu schicken ist nicht möglich. Veranstalter ist der Begleitausschuss für Demokratie leben!, ein Förderprogramm zum Erhalt und zur Stärkung der Demokratie, der Gestaltung von Vielfalt in der Gesellschaft und der Vorbeugung gegen Extremismus. Moderiert wird der Abend vom Bamberger Moderator Lars Hofmann. 
  

Mit an Bord ist die Stadt Bayreuth, denn sie finanziert das Demokratie-leben!-Projekt mit Eigenmitteln mit und fördert diese Möglichkeit der demokratischen Stadtentwicklung voll umfänglich. Deshalb berät und gestaltet auch Heiko Sollmann, Abteilungsleiter Kommunale Jugendarbeit, ebenso wie Karl Schöne, Leiter des Jugendkulturzentrums Schokofabrik und zuständig für das Jugendforum, mit.

Die Internetadressen stehen erst in der kommenden Woche fest.

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