Demo gegen Gauland-Auftritt

 Foto: red

AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland  hielt gestern trotz Gegenwehr der Stadt Nürnberg eine Wahlkampfrede in der Noris ab. Wegen einer umstrittenen Äußerung Gaulands über die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hatte die Stadt Nürnberg den Mietvertrag für den Veranstaltungsort gekündigt. Doch das Ansbacher Verwaltungsgericht hatte den Beschluss kassiert.

 
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Schon am Freitag kündigte die AfD ein "Fest der Demokratie und Meinungsfreiheit" an. Mit Protesten war zu rechnen, weswegen auch die Polizei mit starken Kräften vor Ort war. Seit 10.30 Uhr formartierten sich Gegendemonstranten und marschierten vom Nelson-Mandela-Platz zur Meistersingerhalle.

Insgesamt waren es knapp 500 Menschen, die sich gegen die AfD stemmten. "Völlig friedlich", wie die Polizei sagt. Auch wenn es offenbar Eingriffe in den Schienenverkehr gab.

So kam es zeitweise zu Problemen bei den Linien 6, 9 und 36. Demonstranten hielten sich im Gleisbett auf. Die VAG hat daraufhin entsprechende Umleitungen eingerichtet. Wir hatten darüber im Liveticker berichtet. Zu nennenswerten Ausschreitungen kam es nicht.

Gauland mit neuem Seitenhieb

Aydan Özoguz, die Integrationsbeauftragten der Bundesregierung bekam in Nürnberg keine Entschuldigung von Gauland. "Ich habe einfach nur der Dame empfohlen - ganz höflich - dass sie doch vielleicht einen längeren Aufenthalt in einem Land nehmen könnte, in dem sie vielleicht die kulturellen Regeln besser versteht", sagte Gauland in der Nürnberger Meistersingerhalle.

Nach einem "zurückrudern" sah das nicht aus. Erst vor wenigen Tagen meinte er öffentlich, man solle Özoguz "in Anatolien entsorgen". Der Grund für die Mietvertragskündigung in der Meistersingerhalle durch die Stadt Nürnberg.

Weitere Redner waren der ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Klaus, der Parteivorsitzende Jörg Meuthen sowie die bayerischen und fränkischen Spitzenkandidaten Martin Hebner und Martin Sichert. Letzter sprach von einer "Erpressung durch die Stadt" und zeigte seinen Unmut über das Tauziehen um den Mietvertrag.

Rund 1.500 Zuhörer waren laut Organisatoren gekommen, doch wegen der Demonstrationen begann die Afd-Veranstaltung rund 30 Minuten später als geplant.

 

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