In einem anderen Verfahren kam laut DAV ein Gericht der Europäischen Union (EuG) zu einem ähnlichen Schluss. In seinem Urteil vom 9. Juni 2016 habe es entschieden, die öffentliche Förderung von DAV-Kletterhallen sei rechtmäßig und binnenmarktkonform.
Halle wäre förderfähig gewesen, es hätte aber zu lange gedauert
Die Halle des Kletterzentrums Bayreuth ist nicht bezuschusst worden. "Sie wäre im Prinzip förderfähig gewesen", sagt Albinus. "Aber wir wollten nicht, dass noch mehr Zeit ins Land geht." Denn vom Ausfüllen eines Förderantrags bis zu seiner Bewilligung könnten eineinhalb Jahre vergehen. "Wir dachten, wir können das schneller und besser durchziehen." Zuschüsse hätte es sowohl vom Bayerischen Landessportverband als auch vom DAV gegeben.
In Deutschland gibt es dem DAV zufolge rund 450 Kletteranlagen. Gut 200 davon betreiben die Sektionen des DAV, der Rest ist in privater Hand. Die meisten Anlagen seien relativ klein; nur in zirka 20 DAV-Hallen seien mehr als 2000 Quadratmeter Kletterfläche vorhanden.
Fitness-Betreiber: Wettbewerb wird natürlich verzerrt
In Bayreuth gibt es im Übrigen noch eine Kletterhalle ohne Vereinsbindung: im Fitness-Studio Well und Fit. Der Geschäftsführer Thomas Dinter sagt auf Anfrage des Kuriers: Selbstverständlich werde der Wettbewerb "dadurch verzerrt. Ich habe kein Problem mit dem DAV-Angebot, bin aber der Meinung, dass jeder die gleichen Steuern bezahlen muss, um Ungerechtigkeiten abzuschaffen". Dinter sagt weiter. Das Thema betreffe "sämtliche Vereine, die Fitness, Tennis" und andere Sportarten anböten. "Dazu beschäftigen wir Angestellte, in unserem Fall zwölf, und bezahlen dafür die nötigen Abgaben in die Sozialversicherungssysteme, aus diesem Grund fühlen wir uns genauso sozial engagiert wie Vereine".