
Ein mit einem Park-System ausgestattetes Auto parkt selbständig ein. Foto: Franziska Kraufmann/dpa
Hintergrund: Das vernetzte Automobil
Die Hochrüstung der Kraftfahrzeuge mit modernster Technik macht rasante Fortschritte. Seit 1978 spricht man von der Vernetzung. Damals brachte Mercedes das weltweit erste Automobil mit einem elektronisch gesteuerten Antiblockiersystem (ABS) von Bosch auf den Markt. In den 1980er Jahren sorgte die digitale Motorsteuerung für einen weiteren Entwicklungssprung im Automobilbau. Weitere technische Meilensteine waren in den 90er Jahren das Navigationssystem, das elektronische Stabilitätsprogramm ESP und der Abstandsregeltempomat.
Aktuell steht die Automobilindustrie vor einem Umbruch: Immer ausgeklügeltere Technologien machen es möglich, dass Fahrzeuge ohne menschlichen Einfluss am Verkehr teilnehmen. Die entscheidende Fähigkeit eines solchen autonomen Autos ist die interne und externe Vernetzung. Die interne Kommunikation findet zwischen den verschiedenen Rechnern des Autos statt: Wenn das Sensorsystem zum Beispiel einen niedrigen Ölstand erkennt, weist der Bordcomputer auf die fällige Wartung hin und nennt die nächstgelegene Werkstatt. Ein Beispiel für externe Kommunikation ist der ab 2018 verbindliche automatische Notruf E-Call.
Autonome Fahrzeuge können mit Hilfe von Sensoren ihre Umgebung wahrnehmen und aus den gewonnenen Informationen ihre eigene Position und die der anderen Verkehrsteilnehmer bestimmen. In Zusammenarbeit mit der Navigationssoftware steuern sie das das Fahrziel an und vermeiden auf dem Weg Kollisionen. Versuchsfahrten finden zur Zeit auf der Autobahn A 9 statt.
Derzeit werden juristische Fragen des autonomen Fahrens diskutiert: Wem gehören die während der Fahrt gesammelten Daten? Wer darf sie wofür nutzen? Der ADAC hat Auskunft gefordert, welche Daten während einer Fahrt gesammelt werden.