Obwohl es jede Menge zu sehen gab, war das Spektakulärste beim Ringauftakt mit dem „Rheingold“ gar nicht zu sehen, sondern „nur“ zu hören. Mit Simone Young übernahm nach Cornelius Meister im ersten und Pietari Inkinen im zweiten Jahr die erste Dirigentin im Graben das Zepter! Sie lieferte einen faszinierend präzisen, mit der Szene und den Interpreten fabelhaft zusammengehenden Einstieg in ihre „Ring“-Interpretation. Katharina Wagner hat mit der Australierin allerdings auch eine exzellente Wagner- und „Ring“-Kennerin ans Pult geholt. Sie hat das Werk drauf und auch in Bayreuth Anfang der 90er Jahre schon bei Barenboim assistiert. Dass die Tetralogie über die letzten Jahrzehnte ein Teil von ihr ist, wie sie selbst sagt, hört man. Hier hat jemand vom ersten Ton an die Musik, ihre Spannung und Dramatik, auch ihren Witz fest im Griff. Dafür wird sie am Ende zurecht bejubelt. So wie übrigens die gesamte Crew.
„Das Rheingold“ Eine schreckliche, nicht wirklich nette Familie
Joachim Lange 29.07.2024 - 12:42 Uhr