Der Bezirk, wichtig zur Versöhnung
Hans-Peter Friedrich, sagte, die Bezirkstagswahl stehe zu Unrecht im Schatten der Landtagswahl. Der Bezirk sei unter anderem für soziale und kulturelle Themen zuständig, diene der "Versöhnung zwischen Ökonomie und sozialer Wärme" und sei für Christsoziale daher von besonderer Bedeutung. Henry Schramm, selbst seit zehn Jahren Bezirksrat, sagte: "Der Bezirk wird unterschätzt." Er sei vor allem wichtig für Menschen, die nicht so viel Glück im Leben hätten. "Unsere Gesellschaft wird später einmal danach beurteilt, wie wir mit den Kranken und Schwachen umgegangen sind."
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Interview:
Ludwig Freiherr von Lerchenfeld ist amtierender Landtagsabgeordneter aus Kulmbach und steht auf der Oberfrankenliste der CSU auf Platz zwei. Bei einem schlechten Wahlergebnis der CSU könnte das dennoch von Lerchenfelds Ausscheiden aus dem Landtag bedeuten. Der Kurier fragt nach:
Herr von Lerchenfeld, wie beurteilen Sie Ihren Listenplatz?
Ludwig Freiherr von Lerchenfeld: Über Platz zwei freue ich mich ganz besonders. Das ist ein sehr aussichtsreicher Platz für einen Abgeordneten ohne Stimmkreis. Für mich ist das zunächst einmal ein großer Erfolg.
Wenn alle acht Stimmkreiskandidaten ihr Direktmandat holen, was keine Überraschung wäre, dann könnte für die Listenkandidaten kein Platz mehr sein. Noch dazu, wenn die CSU abschneidet, wie bei der Bundestagswahl vergangenes Jahr.
von Lerchenfeld: Seit unsere Landtagsfraktion mit allen Stimmen Markus Söder zum Ministerpräsidenten gewählt hat, ist eine Aufbruchstimmung in der Partei, im Land und bei den Wählern deutlich spürbar. Wir haben noch ein halbes Jahr Zeit und werden das Ergebnis der Bundestagswahl deutlich steigern. Bundes- und Landtagswahl, das sind in Bayern zwei Paar Stiefel. Da wird immer mehr an die CSU gedacht.
Und wenn es doch nicht klappt?
von Lerchenfeld: Dann falle ich auf die Füße. Ich habe große Waldflächen, die ich nun schon in sechster Generation bewirtschafte. Aber ich habe mich seit dem Jahr 2011 sehr gut eingearbeitet in Themen wie innere Sicherheit und Umwelt und würde das gerne weiter machen.
Die 76 Delegierten haben Ihnen von allen Listenkandidaten mit 59 die wenigsten Stimmen gegeben. Stimmt Sie das nachdenklich?
von Lerchenfeld: Ich bin ein Demokrat und komme mit allen Ergebnissen zurecht. Für mich zählt das Ergebnis, die Liste, die mit langer Hand vorbereitet und mit großer Mehrheit angenommen wurde. Was davor war, interessiert mich nicht.
Die Fragen stellte Thorsten Gütling